Destinationen

Die buddhistischen Tempel von Borobudur in der Provinz Zentral-Java sind eine von fünf künftigen «Super Priority Destinations» Indonesiens. Bild: Wonderful Indonesia

4,6 Prozent weniger Schweizer in Indonesien

Zwar besuchten weniger Schweizer Indonesien. Doch insgesamt verzeichnete der Inselstaat mit 16,1 Millionen Besuchern einen neuen Rekord. Die neue Tourismusstrategie basiert auf fünf Schwerpunkten.

 

2019 begrüsste Indonesien 16,1 Millionen Besucher aus aller Welt und konnte damit die Zahl des Vorjahres (15,8 Millionen) um 1,9 Prozent übertreffen. Aus der Schweiz resultierte indes ein Minus von 4,66 Prozent. Nach 60'293 im Jahr 2018, waren es im letzten Jahr nur noch 57'484 Schweizerinnen und Schweizer, welche die indonesische Inselwelt.

Anlässlich der ITB wollten die indonesischen Tourismusverantworltichen die neue Tourismusstrategie erläutern – dies taten sich nun nach der Absage der Messe zumindest in schriftlicher Form. Nachhaltiger Tourismus, Qualität statt Quantität und fünf «Super Priority Destinations» prägen die neue Tourismusstrategie, die dem Inselstaat dazu verhelfen soll, den weltweiten Wachstumskurs beizubehalten.

Der neue Tourismusminister Wishnutama Kusubandio, seit Oktober 2019 im Amt, möchte mit einer veränderten Tourismusstrategie noch mehr Touristen ins Land locken: Touristische Ziele in Indonesien sollen dabei künftig mit einem kreativeren Ansatz vermarktet werden, um dadurch ein noch höheres Interesse bei den Besuchern zu wecken. Abgesehen von gezielten Werbemassnahmen und einer intakten Infrastruktur lautet dabei Kusubandios Philosophie «Quality Visitor Experience und Quality Host Experience» – mit dem Ziel einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Hierzu werden fünf Bereiche fokussiert:

1. Zusammenschluss: Tourismus und kreative Ökonomie

Das Tourismusministerium wird mit der kreativen Ökonomie zusammengeschlossen, bestehend aus 17 Teilsektoren wie Werbung, Verlagswesen, Musik und darstellende Künste. So sollen wichtige Synergien entstehen, um neue Märkte, Produkte und Erlebnisse im Land zu entwickeln. «Wir werden die wachsende Beziehung zwischen dem Tourismus- und dem Kreativsektor fördern, um die Entwicklung wirksamer politischer Massnahmen in diesem Bereich zu steuern. Unser Ziel ist es, anhand aktueller Fallstudien zu prüfen, wie diese Verknüpfungen gestärkt und die Möglichkeiten zur Generierung von Mehrwert genutzt werden können», erklärt Minister Wishnutama die neue Struktur.

2. Nachhaltiger Tourismus

Zudem sollen der Wohlstand und die Wirtschaftskraft im Land maximiert werden. Dies beinhaltet unter anderem die Tourismusausgaben, die gezielt der lokalen Bevölkerung und Wirtschaft zugutekommen sollen.

3. Qualität- statt Quantitätstourismus

Ein weiteres Ziel ist es, maximalen lokalen Nutzen und nachhaltigen Tourismus über Generationen hinweg sicherzustellen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf reinen Ankunftszahlen und Jahreszielen, sondern vor allem darin, Touristen mit Interesse für einen nachhaltigen und qualitativen Aufenthalt in Indonesien zu begeistern.

4. Fünf Tourismusziele mit höchster Priorität

Die indonesische Regierung hat den Tourismus zu einer nationalen Priorität gemacht, indem sie für 2020 fünf strategische «Super Priority Destinations» auswählte und diese nun unterstützt. Dazu zählt der berühmte buddhistische Tempel und UNESCO-Weltkulturerbe Borobudur (Provinz Zentral-Java), wie auch Labuan Bajo. Die kleine Stadt auf der Insel Flores ist Ausgangsort für Touren zum Komodo Nationalpark (Provinz Ost-Nusa Tengarra), wo rund 5.700 Komodo-Warane leben. Auch der Tobasee in Nord-Sumatra gehört zu den fünf Destinationen. Es ist nicht nur der grösste See in Indonesien, sondern auch der grösste Süsswassersee in Asien und der grösste Vulkansee der Welt. Mandalika (Provinz West Nusa Tenggara), eine Resortgegend im Süden von Balis Nachbarinsel Lombok, begeistert vor allem durch seine einmaligen Traumstrände. Sie zählt ebenso wie Likupang, einer der bekanntesten Strände in der Provinz Nord-Sulawesi, zu den fünf geförderten Tourismuszielen der neuen Tourismusstrategie.

Mit Unterstützung der Regierung soll die Infrastruktur in diesen fünf ausgewählten Destinationen weiter aufgebaut oder kontinuierlich verbessert werden. Dazu gehören neue Flughäfen wie der internationale Flughafen Yogyakarta, der etwa zwei Stunden von Borobudur entfernt liegt. Der Silangit International Airport am Tobasee, wurde 2018 erneuert und dient heute als Haupttor zum Tobasee und seiner Umgebung. Zuvor war der Tobasee fünf Autostunden vom nächsten Grossstadtflughafen in Medan entfernt.

5. 75. Jahrestag der indonesischen Unabhängigkeit

Im Jahr 2020 feiert Indonesien seinen 75. Unabhängigkeitstag. Dies wird Impulse für viele internationale Veranstaltungen in Indonesien geben.

(TN)