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Machen beste Werbung für die USA (v.l.): Robin Engel (Knecht Reisen), Olivier Eck (Hotelplan Suisse), Heinz Zimmermann (Chairman Visit USA Committee), Miriam Rickli (Tagesmoderatorin), Eva Weigold Schultz (Deputy Chief of Mission, US Embassy, Bern), Andrea Beffa (TUI Suisse), Fabio Negro (FTI Touristik) und Reto Schneider (United Airlines). Bild: JCR

Die USA erwarten einen guten Tourismus-Jahrgang

Jean-Claude Raemy

Das alljährliche Visit USA Seminar ist seit heute Morgen in Gang. Eva Weigold Schultz, Deputy Chief of Mission der US-Botschaft in Bern, sprach zum Auftakt zu den Anwesenden die Schweizer Reisebranche. Diese hegen Hoffnungen auf ein exzellentes USA-Jahr.

Seit heute Morgen 09.00 Uhr ist wieder das Visit USA (VUSA) Seminar im Mövenpick Hotel Regensdorf in Gang, also der grösste Schweizer Reisebranchen-Event für den USA-Tourismus. Das Interesse der Schweizer an USA-Ferien ist es nach einigen «dünnen Jahren» - während denen aber nie die Krone der «Meistbesuchten Übersee-Destination der Schweizer» abgegeben wurde - wieder stark im Kommen. Wurden 2017 noch 441'270 Einreisen ab der Schweiz verzeichnet, waren es 2018 immerhin schon 463'139, also ein Wachstum von fast 5 Prozent - in beiden Jahren lag die Schweiz auf Rang 21 der touristische Top-Quellmärkte der USA. 2019 liegt noch nicht ganz vor; per Ende Oktober 2019 waren aber bereits 404'911 Schweizer in die USA gereist, was einem Plus von weiteren 3,1 Prozent entspricht - und womit das Ergebnis von 2018 höchstwahrscheinlich nochmals übertroffen wird. Gemessen wurde bei den genannten Zahlen übrigens nach «Country of Residence» (statt «Country of Citizenship»), was die Zahlen des Schweizer Marktes als Ganzes genauer wiedergibt.

Doch selbstverständlich kommt das Interesse nicht einfach so zustande. Es braucht auch Ausbildung der Trade Partner sowie gute Fluganbindungen. Ersteres wird durch das VUSA garantiert, Zweiteres ist seit Jahren eine Selbstverständlichkeit - und alle wesentlichen Airlines sind am VUSA dabei, in diesem Jahr als «Featured Airline» das brandneue Joint Venture aus Air France-KLM, Delta und Virgin Atlantic, wobei Virgin Atlantic nicht im Stand integriert ist - zu neu kam diese gute News. Gaststaat dieses Jahr ist Utah, das mit einer grossen Delegation und einem attraktiven Stand zugegen ist. Geboten wird eine grosse Palette an interessanten Präsentationen - und wer gut mitmacht, hat natürlich die Chance, einen der vielen attraktiven Preise zu ergattern.

Für besonderes Interesse sorgte in den vergangenen Jahren jeweils die Ansprache des US-Botschafters. In der Tradition seiner Vorgänger nahm auch Ed McMullen, Ambassador der USA in der Schweiz, jeweils am VUSA teil. Da er jedoch auf dem Absprung ist, war sein Auftritt an der Fespo möglicherweise der Letzte in der Reisebranche. Am VUSA liess er sich von der Deputy Chief of Mission Eva Weigold Schultz vertreten. Diese in New York geborene, in Minnesota aufgewachsene Karriere-Diplomatin ist seit sechs Monaten in der Schweiz und hielt eine flammende Ansprache für ihres Land: «Ich bin stolz, die USA hier promoten zu dürfen», begann sie.

Profitieren die USA von der Coronavirus-Krise?

In ihrer Rede erinnerte Weigold Schultz daran, dass die Schweiz als kleines Land doch fast eine halbe Million der insgesamt rund 80 Millionen internationalen Besucher der USA stellt, und dank 550 aktiven Schweizer Firmen in den USA und einem grossen Handelsvolumen auf Rang 7 weltweit der wichtigsten ausländischen Investoren Amerikas steht. Und da Tourismus wichtig ist und rund 3 Prozent des US-Bruttoinandprodukts ausmacht, war es für sie selbstverständlich, am VUSA aufzutreten.

Mit Beispielen von besuchenswerten Orten in den USA hielt sie nicht zurück, und hob besonders ihren Heimatstaat Minnesota, aber auch den Gaststaat Utah hervor. Als Geheimtipps nennt sie etwa die grossen «State Fairs» in diversen Staaten oder auch Abenteuer «off the beaten path», denn viele Orte der USA sind noch wenig bekannt und bereist, aber durchaus einen Besuch wert. Sie erinnerte weiter an die Städtepartnerschaften zwischen Schweizer und amerikanischen Städten (etwa Zürich mit San Francisco, Luzern mit Chicago, Basel mit Miami Beach oder Davos mit Aspen) und liess wissen, dass in der US-Botschaft in Bern im Jahr 2019 2700 Studentenvisa, 2300 Exchange Visa und 350 E-Visa ausgestellt wurden - dies nebst den herkömmlichen Visa. Wobei natürlich die Schweizer in der Regel visumsbefreit im Rahmen des Visa Waiver Program einreisen können, also nur mit einem ESTA, und auch am Global Entry Program teilnehmen können.

«Die einfache Einreise und die enorme Vielfalt unseres Landes machen die USA auch 2020 zu einem besonders beliebten Reiseland», so Weigold Schultz. Die oben genannten Zahlen geben ihr ja bislang recht. Und es könnte noch besser kommen: In den ersten von Travelnews geführten Gesprächen herrscht allgemeinhin der Konsens, dass Nordamerika von der Coronavirus-Krise profitieren könnte - zulasten von Asien. Ob sich dies bewahrheitet, bleibt zu sehen - zumal Schweizer ihre USA-Ferien tendenziell immer später buchen - aber von der Hand zu weisen ist die Mutmassung nicht.

Da heisst es für die Agenten umso mehr, gewappnet zu sein. Beim Eröffnungsakt auf der Bühne wies Florian Renner (Brand USA/LMG) die wiederum rund 400 Teilnehmer auf die diversen Tools an, welche den Agenten zur Verfügung stehen. Also etwa den deutschsprachigen Reiseführer «Visit the USA», den es auch als e-Book gibt, oder die B2B-Website https://traveltrade.visittheusa.de, welche Routenvorschläge, Travel Planner, Bilder und mehr bietet, oder seit Sommer 2019 auch Online-Schulungen, gratis und auf Deutsch, unter www.usadiscoveryprogram.de.

Attraktive Preise

Zur Lunch-Zeit wird nun Utah auf der Hauptbühne eine grosse Präsentation abliefern, dann folgt der Lunch und das Nachmittagsprogramm. Es lohnt sich, bis zum Schluss zu bleiben: 8 Teilnehmer werden einen Platz auf einer Studienreise nach Utah gewinnen, dazu werden 16 Flüge und weitere Preise verlost. Und natürlich erhalten am Ende alle Teilnehmer ein Zertifikat.

Es ist also angerichtet in Regensdorf, mitsamt rot-weiss-blauer Deckenbeleuchtung und dem üblichen schönen Design. Eine weitere Berichterstattung zu dem, was sonst noch am Visit USA lief, erhalten Travelnews-Leser morgen.

Das Interesse am Visit USA Seminar ist ungebrochen hoch. Bild: JCR