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Nach einem Schiffsunfall vor den Galapagos-Inseln wird die unvergleichliche Tier- und Pflanzenwelt vom austretenden Diesel-Kraftstoff bedroht. Bild: Andy Brunner

Galapagos-Inseln rufen den Notstand aus

Vor der Galapagos-Insel San Cristóbal ereignete sich ein Schiffsunfall. Nun bedroht der auslaufende Diesel das Unesco-Weltnaturerbe.

Am Sonntag kam es vor der Galapagos-Insel San Cristóbal zu einem Schiffsunglück: Bei der Beladung mit Containern brach der Kran zusammen und stürzte auf das Schiff. In Folge dessen begann das Schiff zu sinken. Immerhin: die Crew-Mitglieder konnten sich rechtzeitig mit einem Sprung ins Meer retten, eine Person trug Verletzungen davon, wie mehrere Medien berichten.

Das Tragische ist, dass das Schiff mit rund 2500 Liter Diesel-Kraftstoff beladen war, der nun nach und nach austritt. Das Militär und Umweltaktivisten errichten mit Hochdruck Schutzbarrieren, damit die Auswirkungen auf die Umwelt eingedämmt werden können, wie der Galapagos-Nationalpark via Twitter mitteilt.

Auch der ecuadorianische Umweltminister teilt auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass die Regierung Sofortmassnahmen ergreift, um die Schäden und Gefahren für die Natur und Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren. Die Behörden riefen bereits am Sonntag den Notstand für die Inseln aus.

Die Galapagos-Inseln sind ein Archipel im östlichen Pazifischen Ozean und liegen etwa 1000 Kilometer entfernt von Ecuadors Küste. Durch die Entfernung zu anderen Landmassen herrscht auf den über hundert Inseln eine einzigartige Flora und Fauna. Bereits 1978 wurden die Inseln in das Unesco-Welterbe aufgenommen.

Im April 2007 erklärte die Regierung Ecuadors die Inseln mit ihrer einzigartigen Fauna und Flora zu einem Gebiet mit gefährdeter Ökologie. Der Tourismus, die Luftfahrt und die Ansiedlung sollten künftig eingeschränkt werden. Zeitgleich verpasste die Unesco der Inselwelt für drei Jahre einen Platz auf der «Roten Liste des gefährdeten Welterbes». Mittlerweile wurde das Gebiet zwar von der Gefährdungs-Liste der Unesco gestrichen, jedoch gelten noch immer mehr als die Hälfte aller endemischen Tierarten und jede fünfte Pflanzenart als bedroht.

(NWI)