Destinationen

Tanja Frieden, Botschafterin des Labels GoSnow.ch, steht stellvertretend für eine Vielzahl an Innovationen und ein erfolgreiches Jahr im Reiseland Schweiz. Und morgen in unserem Jahresrückblick 2019: die besten Beiträge auf Travelnews.tv. Bild: TN

Anhaltender Run an die Schweizer Ferienspots

Jahresrückblick, Teil 8: Reiseland Schweiz. Zum dritten Mal in Folge legen die Übernachtungszahlen in der Schweiz zu. Diese Themen haben das Schweizer Tourismusjahr geprägt.

2017 ging ein Aufatmen durch die Schweizer Tourismuslandschaft. Nach einer fast zehnjährigen Baisse legten die Übernachtungszahlen wieder zu, auch 2018 und 2019 hielt der Trend an. Insbesondere Schweizerinnen und Schweizer haben spätestens seit dem Hitzesommer 2018 die Vorzüge von Ferien in der Schweiz wieder entdeckt. Die nachfolgenden Themen, Innovationen und Baustellen haben das Reiseland Schweiz 2019 geprägt.

Im vergangenen Winter fehlte es nicht an Schnee, die Winterdestinationen hats gefreut. Manchen war der Schee aber auch zuviel. Ein Pfeiler der Säntis-Schwebebahn wurde von einer Lawine demoliert, die Bahn fiel mehrere Monate aus.

Nach einem Gästeplus von 3,3 Prozent im Vorjahr legen die Übernachtungszahlen in der Schweiz auch 2019 deutlich zu. In allen sechs Sommermonaten wurden Plus-Zahlen registriert, insgesamt wurden 268'000 zusätzliche Nächte in Schweizer Hotels verbracht, ein Plus von 2,1 Prozent – verblüffend hoch ist weiterhin das Plus aus den USA.

Die einzelnen Ferienregionen setzen dabei auf ganz unterschiedlichs Trümpfe. St. Gallen etwa will zur Sportstadt avancieren, Zermatt pusht verstärkt digitale Innovationen, etwa eine Schalterhalle mit einer virtuellen Assistentin oder mit Bonfire ein mit dem Milestone ausgezeichnetes Projekt.

Stellvertretend für viele Destinationen lanciert Engadin St. Moritz ein dynamisches Pricing. Das Wallis will verstärkt im Herbst Weintouristen anlocken. Andermatt bringt ein Halbpreis-Abo mit unbeschränktem Fahren von Dezember bis Mai. Graubünden Ferien spannt neu mit Zürich Tourismus zusammen, um von der Stadt die Gäste in die Berge zu locken. Und Tessin Tourismus strebt eine Verjüngung der Gäste an.

Feuerwerk an Ideen

Rückendeckung vom Bund hat die Marketingorganisation Schweiz Tourismus (ST), für die nächsten vier Jahre sind 230 Millionen Franken gesprochen, insbesondere die Rückgewinnung europäischer Märkte wird dabei ein Challenge werden. Bereits in diesem Jahr hat ST zahlreiche Massnahmen in Angriff genommen.

Verstärkt soll die Schweiz etwa als Hochzeitsdestination und als Ziel für Medizinaltourismus gelten. Einblicke in die Marketingküche gewährte ST am Schweizer Ferientag vom 23. und 24. April 2019 im KKL Luzern, die Schweiz als Antistress-Destination wurde skizziert, künstliche Intelligenz hält beim Web-Auftritt Einzug.

Weg vom Image roter Socken ist die Schweiz als Wanderziel gerückt, denn immer mehr jüngere Wanderer sind auf den Schweizer Wanderwegen auszumachen. Schweiz Tourismus, mittlerweile umgezogen an einen neuen Hauptsitz, lancierte zudem eine schweizweite Plattform für Weintourismus und zusammen mit den SBB einen gratis Gepäckstransport für Wintersportler sowie mit «Mountain Daytrips» zehn Schweizer Städte als Talstationen.

Für gehörig Schub auf den Schweizer Pisten sorgt auch das Label GoSnow.ch, präsidiert von Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden. Im Interview erläuterte sie die jüngsten Erfolge der Schneesportinitiative Schweiz, die es schafft, immer mehr Schulkinder und Jugendliche auf die Pisten zu locken.

Plus bei Ferienwohnungen

Gute Wachstumsraten verzeichnet Switzerland Travel Centre, der offizielle Reiseveranstalter für Ferien in der Schweiz. Auch der grösste Ferienwohnungsvermieter der Schweiz, E-Domizil, verzeichnet einen Boom. 2019 werden die Umsatzzahlen Schweizer Gäste um bis zu 20 Prozent anwachsen. Und die TCS-Campingplätze registrieren ein Plus von sechs Prozent.

Die Jubelzahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gewisse Bergregionen ein eher zurückhaltendes Jahr verzeichnen. Denn in der Statistik der Übernachtungszahlen sind insbesondere die boomenden Städte ein grosser Treiber.

Über die jüngste Tourismusdirektorin der Schweiz berichteten wir in diesem Jahr ebenso wie über die Schweizer Pläne an der Expo 2020 in Dubai, die Neuformierung des Schweizer Tourismus-Verbands oder über die vielen Hotelinnovationen. Zudem prägten Grossevents wie die Fête des Vignerons in Vevey wie das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Zug das Jahr.

(GWA)