Alitalia am Boden, Frankreich droht Streik an Weihnachten

Heute Freitag bleiben die Flugzeuge von Alitalia und Air Italy am Boden, die Belegschaften streiken. Um die Auswirkungen auf die Passagiere in Grenzen zu halten, aktivierte Alitalia einen Sonderplan mit dem Einsatz grösserer Maschinen für die Flugverbindungen vor und nach dem Streik. Die Belegschaft bangt um die Zukunft der italienischen Airline, nachdem die Regierung in Rom einen neuen Anlauf für einen Verkauf unternommen hat.

Protestiert wird bei der Alitalia nun gegen die ungewissen Zukunftsperspektiven der italienischen Fluggesellschaft. 315 Flüge mussten gestrichen werden. Abgesagt wurden auch einige Flüge am Donnerstagabend und am Samstagvormittag. Immerhin zeigt sich die italienische Verkehrsministerin Paola De Micheli zuversichtlich, dass der einstige Monopolist im italienischen Flugverkehr gerettet werden könne. «Eine sanierte Alitalia wird viel Interesse wecken», sagte sie am Donnerstagabend.

Bereits seit zwei Jahren und sieben Monaten untersteht Alitalia der staatlichen Administration, 1,3 Milliarden Euro sind in dieser Zeit in die klamme Airline geflossen. Die Gewerkschaften wehren sich nun aber mit dem heutigen Streik gegen jegliche Abspaltungen, Kürzungen und Einsparungen.

Die Proteste und Streiks in Frankreich gehen möglicherweise auch über Weihnachten weiter. Die grösste Bahngewerkschaft des Landes erklärte, es werde keinen Waffenstillstand zu Weihnachten geben, wenn die Regierung die Rentenreform nicht zurückziehe. Durch die Ausstände war der Verkehr am Donnerstag den achten Tag in Folge massiv gestört. Premierminister Philippe rief die Gewerkschaften zu neuen Verhandlungen auf.

Die Regierung hatte gestern ihre Pläne für eine Vereinheitlichung des Rentensystems vorgestellt. Derzeit gibt es in Frankreich zahlreiche Sonderregelungen für einzelne Berufsgruppen.