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Gastland am diesjährigen Asia Workshop ist Singapur, von links: Danielle Zuberbühler und Ani Nagrath (beide Singapore Airlines), Brigitte Fleischauer und Martina Denhard (Singapore Tourism Board). Bilder: TN

Ein Asia Workshop zum richtigen Zeitpunkt

Gregor Waser

Im Swissôtel Zürich-Oerlikon treffen heute über 400 Reisebüro-Profis und Asien-Spezialisten aufeinander. Noch liegt die Nachfrage aus der Schweiz Richtung Asien unter Vorjahr.

Schon zum 23. Mal findet heute der Asia Workshop im Swissôtel Zürich-Oerlikon statt. «Klasse statt Masse» hat sich das Asia-Workshop-Komitee in diesem Jahr auf die Fahne geschrieben. «Wir haben die Leistungsträger gebeten, in ihren Vorträgen vermehrt mit Geheimtipps und noch wenig bekannten Zielen aufzuwarten», sagt AW-Präsident Heinz Zimmermann, «schliesslich besuchen viele Reiseprofis den Workshop schon zum x-ten Mal und kennen Asien bereits gut. Ihnen möchten wir auch neue Ziele aufzeigen.» Im Philippinen-Vortrag wurden heute Morgen etwa die Ziele Similan Islands und Siquijor beleuchtet.

Die grosse Bühne gehört in diesem Jahr Singapur als Gastland. Brigitte Fleischauer, Direktorin des Singapore Tourism Boards in Frankfurt, freut sich über die Gelegenheit, den Schweizer Reiseprofis den Stadtstaat näherzubringen: «Gerade den jüngeren Reiseprofis, die Singapur vielleicht noch nicht kennen, möchten wir die zahlreichen Highlights aufzeigen. Aus der Schweiz verzeichnen wir aktuell einen Rückgang in der Höhe von fünf Prozent». Auf die Gründe angesprochen, glaubt sie, dass die Rückgänge Richtung Bali Auswirkungen auf Singapur haben.

Besorgniserregend seien die Rückgänge aber nicht. Aus Deutschland belaufen sich die Zuwächse auf acht Prozent, dafür ausschlaggebend seien die zahlreichen Cruises, die in Singapur starten. Als aktuelle Highlights für Singapur-Besucher nennt Brigitte Fleischauer den «Dauerbrenner» Marina Bay Sands, «jeder möchte da mal im Pool gewesen sein oder auf der Aussichtsplattform stehen». Weiter verweist sie auf die Super Trees von Gardens by the Bay. Ansonsten seien auch die alten Stadtteile wie Chinatown, Little India, Arab Street und Kathong beliebte Höhepunkte – «Asien in der Nussschale sozusagen».

Japan und Philippinen im Plus, Thailand im Minus

Doch in welche weiteren asiatischen Länder zieht es die Schweizerinnen und Schweiz in diesem und im nächsten Jahr? Die Befragung der Spezialisten zeigt ein deutliches Bild.

Ruth Landolt von asia365 nennt Japan als anhaltendes Boom-Ziel. Eine Stagnation macht sich bei Thailand aus. Nathalie Secchi, Indien- und Sri-Lanka-Spezialistin von Travelhouse zeigt sich erfreut über die wiedererstarkte Nachfrage für Sri Lanka, dies nur ein halbes Jahr nach den schweren Anschlägen in Colombo: «Auch zahlreiche Familienbuchungen treffen derzeit bei uns ein».

Auch Verda Birinici-Reed, AW-Komiteemitglied und COO von DER Touristik Suisse, stellt die Rückkehr von Sri Lanka fest, im Plus liege zudem Vietnam. «Indien, Malaysia und Indonesien gehören aktuell zu den Verlieren», sagt sie. Thailand sei im Sommer rückläufig gewesen, für 2020 sehe es besser aus.

Tourasia-Chef Stephan Roemer, ebenfalls AW-Komiteemitglied, registriert derzeit ein Minus von sieben Prozent unter dem Strich. Zwar erfreut er sich über ein deutliches Nachfrageplus Richtung Philippinen, ebenso nach Japan und Korea. Doch Thailand sei im zurückliegenden Sommer nicht gut gelaufen. Roemer, der auch CEO der Incoming-Agentur Diethelm Travel ist, verweist auf einen Nachfrageeinbruch aus dem gesamten Europa, insbesondere aus Grossbritannien. «Einige Hoteliers in Phuket und Koh Samui haben schwierige Monate hinter sich». Offensichtlich seien die Massenziele in Thailand weniger beliebt, als wenig überlaufene Spots. Zudem verweist Roemer auch auf ein gestiegenes Preisniveau in Thailand.

Feedback mit dem Mentimeter

Angesichts dieser Entwicklung weg von den überlaufenen Zielen kommt das Motto des diesjährigen Asia Workshops gerade richtig, «Klasse statt Masse» – ebenso der Zeitpunkt des Workshops, um das Asiengeschäft in den nächsten Wochen anzukurbeln.

Neu hat der Asia Workshop in diesem Jahr den Mentimeter lanciert. Die Teilnehmer sind dabei via Menti-App oder Menti-Webseite gebeten, ihr Feedback abzugeben, welcher Workshop ihnen am besten gefallen hat, welches Gastland gewünscht wäre oder welche weiteren Länder gerne als Aussteller gesehen werden. Auf die 24. Ausgabe des Asia Workshops im nächsten Jahr, verstärkt auf die Besucherinteressen zugeschnitten, darf man sich jetzt schon freuen.