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Venedig: Hoteliers beklagen «enorme Schäden»

Das verheerende Hochwasser fügt Venedig schwere Schäden zu. Hotels und Strandbäder sind betroffen. Touristen reisen ab. Und die Fluten steigen weiter.

Nach dem verheerenden Hochwasser in Venedig stornieren zahlreiche Touristen ihre Reisen in die Lagunenstadt. Es habe viele Absagen gegeben, sagte Laura Ferretto vom Hotelverband Federalberghi Veneto der Nachrichtenagentur DPA.

«Die Schäden sind enorm.» Viele Hoteliers seien wütend über die Untätigkeit der Politiker, etwas für den Schutz der Stadt zu tun. «Es gab so viele Versprechen und nichts wurde getan», sagte sie mit Bezug auf das umstrittene Flutschutzprojekt «Mose», das seit Jahren geplant aber immer noch nicht fertig ist.

Auch der Tourismusverband der Region klagte über die schweren Schäden. «Hier ist die ganze Küste untergegangen», erklärte der Regionalpräsident des Verbandes Confturismo und Federalberghi Veneto, Marco Michielli. «Die Schäden sind derzeit nicht zu beziffern, die Touristenunterkünfte stehen vor Tausenden Problemen, während die Strandbäder dem Erdboden gleichgemacht wurden.»

Das durch heftige Regenfälle ausgelöste Hochwasser in Venedig hat in der Nacht auf Mittwoch zwei Todesopfer gefordert. Der Wasserspiegel stieg auf den höchsten Wert seit mehr als 50 Jahren.

Venedig muss sich auf weitere Wassermassen gefasst machen. Gegen Freitagmittag wird mit einem Pegelhöchststand von 160 Zentimetern über dem normalen Meeresspiegel gerechnet.

Wissenschaftler führen die zunehmenden Fluten in Venedig auf den Klimawandel zurück, der den Meeresspiegel steigen lässt. In der Stadt ist ein Streit über den mangelnden Flutschutz entbrannt. Ein Milliarden-Projekt mit dem Namen «Mose» – kurz für «Modulo Sperimentale Elettromeccanico» – sollte eigentlich schon 2014 in Betrieb gehen. Ein Korruptionsskandal verzögerte das umstrittene Mammutwerk.

(nau/TN)