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In ganz Italien streiken am Freitag Bahn-, Flug-, Hafen- und weitere Transport- und Dienstleistungs-Angestellte. Bild: AdobeStock

Italien droht am Freitag ein Streik-Chaos

Mehrere Gewerkschaften wollen landesweit den Verkehr lahmlegen. Flughäfen, Bahnhöfe, Häfen werden betroffen sein.

Wer am Freitag nach oder durch Italien reist, muss sich auf ernsthafte Probleme einstellen. Im öffentlichen und privaten Sektor ist ein Generalstreik angekündigt worden. Primär soll landesweit der Verkehr lahmgelegt werden - und zwar am Boden, in der Luft und selbst auf See.

  • Bereits am Donnerstagabend (24. Oktober) um 21 Uhr geht ein Streik der Angestellten der italienischen Bahnen (FSI) los und soll insgesamt 24 Stunden dauern. Will heissen: Es dürften keine Züge von Trenitalia fahren. In Rom wird ausserdem fast der gesamte ÖV lahmgelegt, indem die Transportunternehmungen ATAC und Roma Metropolitane, aber auch von AMA und Roma Multiservizi die Arbeit niederlegen (d.h. es wird auch keine Müllabfuhr geben an jenem Tag).
  • Auch beim Flugverkehr wird es Chaos geben: Sowohl die Fluglotsen (ENAV) als auch die Piloten und Flugbegleiter der Fluggesellschaften Alitalia sowie Air Italy und dazu noch Abfertigungsmitarbeitende an den Mailänder Flughäfen Malpensa und Linate wollen am Freitag (25. Oktober) die Arbeit ganztägig niederlegen. Es ist mit zahlreichen Flugausfällen zu rechnen. Alitalia hat bereits einen Notfallplan erstellt; unter diesem Link sieht man, welche Flüge bereits vorsorglich gestrichen wurden - es sind auch Flüge nach Zürich und Genf darunter.
  • Auch an den Häfen wird das Personal den ganzen Freitag lang streiken. Inwiefern dies für Probleme/Verzögerungen bei Kreuzfahrten führen kann, ist noch unklar. Wer am Freitag in Italien auf Kreuzfahrt ist, sollte sich möglicherweise mit der Reederei in Verbindung setzen.
  • Nicht zuletzt werden ab Donnerstag 22 Uhr während 24 Stunden die Autobahnmautstellen und Raststätten bestreikt. Ob einfach freie Fahrt herrscht oder aber mit einem deutlich reduzierten Arbeitnehmerkontingent ein Betrieb aufrecht erhalten werden soll, ist derzeit noch unklar.

Der Generalstreik wurde von den Gewerkschaften CUB (Confederazione Unitaria di Base) und SGB (Sindacato Generale di Base) ausgerufen. Gefordert werden mehr Lohn und höhere Pensionszahlungen, weniger Arbeitszeit und vor allem die Aufhebung des «Jobs Act», welcher im Rahmen des Fornero-Gesetzes eingeführt wurde und unter anderem die Kündigungsbedingungen in Italien fundamental verändert hat.

(JCR)