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Das Satellitenbild von ICEYE zeigt die von Taifun Hagibis verursachten Überschwemmungen im Gebiet zwischen Kashiwa und Bando im unmittelbaren Norden Tokios am Montag, 14. Oktober. Bild: (c) ICEYE

«Hagibis» hinterlässt mindestens 66 Tote

Der Taifun suchte Japan heim und hinterliess neben Überschwemmungen und Verwüstung auch unzählige Verletzte und Tote.

Am Freitag zog der Super-Taifun «Hagibis» mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde durch den Pazifik und traf am Folgetag auf Japan. Durch die heftigen Winde mit einer Geschwindigkeit von rund 200 Kilometern pro Stunde kam es zu Überschwemmungen, ausgerissenen Bäumen und Zerstörung der Infrastruktur. Zurzeit betragen die Opferzahlen mindestens 66 Tote und 200 Verletzte. 15 Personen werden noch immer vermisst.

Vor allem die ländlichen Regionen wurden durch die grossen Wassermengen, die der Sturm mit sich brachte, in Mitleidschaft gezogen. Die Flüsse traten über die Ufer, Dämme brachen und verursachten so grossflächige Überschwemmungen, die wiederum Schäden an der Infrastruktur mit sich brachten. Am schwersten betroffen sind die Provinz Nagano und die naheliegenden Bergregionen. Durch die Wassermassen gingen mehrere Erdrutsche nieder, die mehr als 100 Bewohner in den Gebieten verletzten.

In der Nacht auf Samstag zog der Taifun über die Millionenmetropole Tokio und bewegte sich anschliessend weiter in Richtung Norden. In und um die Metropole waren rund 100'000 Haushalte am frühen Sonntag von der Elektrizitätsversorgung abgeschnitten. Mit Militärhelikoptern und Schlauchbooten wurden Menschen aus den überschwemmten Häusern in Sicherheit gebracht. Der Sturm brachte in der Bucht von Tokio ein Frachtschiff aus Panama zum kentern – eine Person starb, vier Besatzungsmitglieder konnten erfolgreich geborgen werden und sieben Menschen gelten noch immer als vermisst.

Erdbeben der Stärke 5,7

Kurz nachdem Hagibis vorübergezogen war, erschütterte Tokios Nachbarprovinz Chiba am Samstagabend (Ortszeit) ein Erdbeben der Stärke 5,7. Eine Tsunamigefahr herrschte aber laut japanischen Medienberichten nicht. Aufgrund der heftigen Regenfälle wurde dennoch für die Hauptstadt und sechs umliegende Regionen erstmals die höchste Warnstufe ausgerufen und demzufolge über eine Million Menschen  Ost- und Zentraljapan aufgefordert, sich in Evakuierungszentren in Sicherheit zu bringen.

Bereits am Sonntagmorgen wurden die Evakuierungsanweisungen in den meisten der betroffenen Landesteile wieder aufgehoben, jedoch bestehe noch immer die Gefahr von Erdrutschen uns Schlammlawinen. Insgesamt lösten sich nach Angaben des Ministeriums für Boden, Infrastruktur und Tourismus in neun der betroffenen Provinzen mindestens 33 Erdrutsche und Schlammlawinen.

Die ersten Flugzeuge am Airport Haneda in Tokio starteten bereits am Sonntagmorgen wieder. Ebenfalls wieder in Betrieb genommen wurden die Hochgeschwindigkeitszüge der Marke Shinkansen.

(NWI)