Destinationen

Die Rahmenbedingungen für einen naturnahen und nachhaltigen Tourismus hat Spanien geschaffen. Mehr als ein Viertel des Landes ist geschützt wie hier der Parque Nacional de Doñana an der Costa de la Luz. Bilder: Spain.info

Spanien, eines der nachhaltigsten Reiseländer

Mit zahlreichen Massnahmen bei der Abfallreduzierung, bei erneuerbaren Energien und bei der Etablierung von Naturparks bekennt sich Spanien zu einem nachhaltigem Tourismus, der die Schönheiten des Reiselandes auch in Zukunft erhalten soll.

Spanien gehört zu den beliebtesten Reiseländern Europas, ruht aber auf dieser Popularität nicht aus, sondern blickt voraus in die Zukunft – in eine nachhaltige Tourismuszukunft. Besonderes Augenmerk legt Spanien dabei auf ökologischen Tourismus und die wirtschaftlich-soziale Nachhaltigkeit.

Der spanische Tourismussektor arbeitet mit den Zielen des Pariser Abkommens zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und hat bereits zahlreiche Massnahmen in Angriff genommen in den Bereichen Biosphäre, der Verwendung von Kunststoffen, der Reduzierung von Abfall und Recycling, dem Umgang mit Massentourismus, erneuerbaren Energien, der Lancierung von Naturparks und Ökotourismus.

Die Rahmenbedingungen für einen naturnahen und nachhaltigen Tourismus hat Spanien geschaffen. Mehr als ein Viertel des Landes ist geschützt, Spanien ist das Land mit den meisten Unesco-Biosphärenreservaten und der zweitgrössten Anzahl an Geoparks weltweit. Wälder, Flüsse, Berge – die Schönheit und Magie Spaniens ist beeindruckend. Viele Touristen zieht es aber auch ans Meer an einige der schönsten Küsten Europas. Und die warten mit einer ausgezeichneten Wasserqualität auf. An mehr als 500 spanischen Stränden weht die Blaue Flagge, das Gütezeichen für nachhaltigen Tourismus.

In ganz Spanien erwarten die Besucher vielfältige Erlebnisse und Reiseziele, die vom Responsible Tourism Institute (RTI) oder dem Club Ecoturismo en España anerkannt sind. Diese gemeinnützigen Organisationen leisten einen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.

Das Feuchtgebiet in Urdaibai an der Biskaya ist für das ökologische Gleichgewicht der Gegend äusserst wichtig.

Ein Beispiel für ein ausserordentliches Biosphärenreservat ist jenes in Urdaibai an der Biskaya. Dieses Feuchtgebiet mit zahlreichen Ökosystemen beherbergt verschiedene, für das ökologische Gleichgewicht der Gegend äusserst wichtige Tier- und Pflanzenarten, darunter Fischadler, Löffelreiher oder Rohrdommeln. Kantabrische Steineichenwälder, Ebenen und atlantische Waldgebiete, Feuchtgebiete und offenes Meer prägen die landschaftliche Schönheit.

Ein anderes Beispiel ist das Meeresbiosphärenreservat Menorca. Dieses wurde am 19. Juni 2019 von der Unesco zum grössten des Mittelmeerraums erkoren, mit der Erweiterung seiner Grenzen von derzeit 71’191 auf 514’485 Hektaren.

Menorca verfügt über das grösste Meeresbiosphärenreservat des Mittelmeers.

Für die touristische Zukunft sehr wichtig sind auch einige jüngste Entscheide des Parlaments. Die Umweltkommission des Abgeordnetenhauses hat beschlossen, die Verwendung von Einwegplastiktellern und -bechern ab 2020 zu verbieten. Die Ein- und Ausfuhr von Geschirr, das vollständig aus Kunststoff besteht, wie Teller, Gläser, Besteck oder Strohhalme, wird verboten. Stattdessen wird verlangt, dass diese Gegenstände ab 2020 zu 50%, ab 2025 zu 60% aus biologisch abbaubaren Materialien bestehen.

Posidonia, positiv für das Meer

Wichtig zudem: seit Juli 2018 wird diese Wasserpflanze Posidonia (Neptungrass) durch eine Verordnung geschützt. Insgesamt erstreckt sich die Posidonia auf den Balearen über 650 Quadratkilometer, ähnlich wie die Pinienwälder, etwa 800 Kilometer. Sie ist aus verschiedenen Gründen sehr positiv für das Meer, da sie gemäss dem balearischen Ministeramt «das Wasser mit Sauerstoff versorgt, CO2 zurückhält, das Meer transparent macht, die Fische schützt und den Sandverlust reduziert». Die Anzahl der Boote, die für die Überwachung der Ankerplätze über der Posidonia zuständig sind, hat sich von Jahr zu Jahr erhöht und erreicht nun 15, fünf allein auf Mallorca.

Gut fürs Mittelmeer: auf insgesamt 650 Quadratkilometern erstreckt sich die Posidonia auf den Balearen.

Eine vorbildliche Initiative im Bereich Food Waste geht von den Paradores aus. Die staatliche Hotelkette und deren Restaurants ermutigen Gäste, Reste von Lebensmitteln mit nach Hause zu nehmen. So stellen die Restaurants ihren Kunden biologisch abbaubare und kompostierbare Behälter für den Transport von Lebensmitteln zur Verfügung. Paradores hat zudem bereits damit begonnen, den Einsatz von Kunststoffen zu reduzieren, den Einsatz erneuerbarer Energien zu steigern und den Verbrauch lokaler Lebensmittel zu fördern.

Das sechste Hotel im PortAventura World in Tarragona, Colorado Creek, das am 1. Juni seine Pforten öffnete, ist der erste Freizeitpark mit Null Schadstoffemissionen. Mit der Eröffnung dieser neuen Anlage startet PortAventura seine Initiative zur Reduzierung des CO2-Fussabdrucks seiner Anlagen.

Beispielhafte Nutzung erneuerbarer Energien auf El Hierro.

Am 31. Juli 2019 Uhr brach das Wasser- und Windkraftwerk Gorona del Viento in El Hierro seinen historischen Rekord und trug 100% erneuerbare Energie zum Stromnetz der Insel bei. Die Tatsache, dass diese innovative Anlage seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2015 ihre Kapazitäten für erneuerbare Energien weiter ausgebaut hat, lässt hoffen, dass diese beispielhafte Versorgung unter den Millenniumszielen der Nachhaltigkeit bald das ganze Jahr erreichen wird.

Noch ist es ein langer Weg, die zahlreichen Initiativen und Bemühungen umzusetzen. Doch das Reiseland Spanien ist im Bereich des nachhaltigen Tourismus schon weit fortgeschritten und bekennt sich zu einem ökologischen Tourismus, die den Reisenden die fantastischen Landschaften und beeindruckenden Naturerlebnisse auch in Zukunft erhalten wird.

(Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Spanischen Fremdenverkehrsbüro)

(TN)