Ferienland Schweiz

Zuhinterst im Muotathal befindet sich einer der urtümlichsten Wälder der Alpen: der Bödmerenwald. Bild: Uwelino

Sieben Traumwanderungen – mehrheitlich im Schatten

Am Wochenende steigen die Temperaturen auf über 30 Grad. Da wird Wandern zur Qual. Muss aber nicht sein: die Schweiz wartet mit tollen Wanderwegen auf, die vielerorts durch kühle Wälder führen. Unsere Top 7.

Die Temperaturen schossen in den letzten Tagen in die Höhe. Wir haben uns umgeschaut, wo die Ferienschweiz für Abkühlung sorgt und präsentieren heute sieben Wanderungen, die zumindest teilweise durch kühle Wälder führen:

Das Ofenloch

Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle «Schwägalp Passhöhe» unterhalb des Säntis. Dem Wegweiser Richtung Chräzerenpass folgend, gelangt man auf einen gut ausgebauten Weg der mehrheitlich flach durch einen wurzeligen Wald und Moorwiesen führt. Nach rund einer halben Stunde erreicht man den Chräzerenpass, dem früheren Übergang vom Toggenburg ins Appenzellerland. Der Weg Richtung Ofenloch biegt später nach rechts ab. Unten in der Schlucht ist man umgeben von auftürmenden Felswänden und hinabstürzenden Wasserfällen. Vorbei an mächtigen Ahornbäumen gelangt man später zur Alp Gössigen. Über Feissenmoos führt die Route zu einem Strässchen hinunter zum Brüggli und schliesslich nach Ennetbühl.

Kastanienweg

Dieser Themenweg führt über eine Länge von 15 km durch den Alto Malcantone TI. Neben dem Anbau von Kastanienhainen und Kastanienbäumen sind acht Stationen im Gelände markiert. Der Weg bietet zahlreiche Informationen über die Verarbeitungsprozesse und Verwendung des Holzes, der Kastanie und der daraus erzeugten Produkte. Eingebettet in ein natürliches Amphitheater, schweift der Blick gegen Süden zu den Dörfern Mugena, Vezio und Fescoggia. Neben den sehenswerten Dörfern geniesst man zudem eine atemberaubende Aussicht auf den Monte Rosa. Für die Wanderung sollte man vier Stunden einplanen.  

Bild: stefloat

Bödmerenwald

Zuhinterst im Muotatal befindet sich einer der urtümlichsten Wälder der Alpen: der Bödmerenwald. Eine einfache Rundwanderung führt auf markierten Wanderwegen durch die urwaldähnliche, von Fichten bestandene Landschaft. Auf rund 550 Hektaren kann sich der Wald ohne Zutun des Menschen entwickeln. Wegen seiner abgelegenen Lage ist der Zugang zum Bödmerenwald als Wanderziel jedoch nicht leicht. Das Postauto fährt bis zum Weiler Stalden, von hier heisst es: Aufsteigen. Die Rundwanderung führt in einem grossen Bogen an den Füssen der Druesbergkette hoch, beim Roggenloch über die Pragelpass-Strasse und dann durch den Bödmerenwald und den Bolwald wieder zurück zum Ausgangspunkt. Für die Wanderung sollte man rund sieben Stunden einplanen.

Freiämter Sagenweg

12 mystische Freiämtersagen werden auf der Kurzwanderung von Waltenschwil nach Bremgarten von Künstlern in eindrücklicher Weise bildhaft dargestellt. Dazu die Sagentexte, die Kinderherzen höher schlagen lassen dürften. Der Freiämterweg führt bis zum «Erdmannlistein», einem Findling und zugleich dem letzten Sagenort: Unter dem «Erdmannlistein» soll sich laut einer lokalen Sage der Eingang zu einer Höhle befunden haben. Später führt der Weg durch Bremgarten und über die alte Holzbrücke durch Altstadtgassen zu den Haltestellen Bremgarten Obertor bzw. Bremgarten Post.

Weg der drei Wasserfälle

Diese Wanderung führt von Bönigen über Iseltwald nach Brienz. Je nach Leistungsgrad kann der Weg an einem Stück oder bequem in zwei oder drei Etappen gewandert werden. Der erste Abschnitt führt zum lichtdurchfluteten Eschwanden Wasserfall. Dem breiten Waldweg folgend erreicht man den Weiler Fura und später das Fischerdorf Iseltwald. Die zweite Etappe bringt einem zum Wasserfall Mülibach, ein schöner Ort oberhalb von Iseltwald. Auf einem gut ausgebauten Wanderweg erreicht man später die Giessbachfälle, die kaskadenartig in den Brienzersee stürzen. Oberhalb des Hotels über einen Waldweg erreicht man die Bushaltestelle Engi, von wo aus der Bus zum Brienzersee fährt. 

Bild: CedarNomad

Arvenwald God da Tamangur

Der God da Tamangur, zu Deutsch «der Wald da hinten», ist der höchstgelegenste Arvenwald Europas. Er liegt auf 2300 Metern über Meer, zuhinterst im Val S-charl, südlich von Scuol. Das Naturwaldreservat God da Tamangur ist 86 Hektar gross. Hier kann sich die Natur frei entwickeln, Bäume werden keine mehr gefällt und Abgestorbene werden liegen gelassen. Einzelne Bäume wachsen bis auf eine Höhe von 2400m äusserst langsam, sie können dafür aber bis zu 700 Jahre alt werden. Auf der ehemaligen Alp Tamangur Dadora stehen Informationstafeln, die auf die Bedeutung des Waldes hinweisen.

Aletschwald

Der Aletschgletscher ist der grösste Gletscher in Zentraleuropa. An seiner südlich gelegenen Seitenmoräne ist in langen Jahren ein einzigartiges Naturschutzgebiet – der Aletschwald – entstanden. Die abwechslungsreiche Höhenwanderung führt von der Fiescheralp auf schönen Wanderwegen hinüber in den Aletschwald, von wo aus man eine einmalige Aussicht auf den imposanten Gletscher und die umliegenden Berggipfel geniesst. Über die Riederfurka, einem alten Passübergang, gelangt man schliesslich ins autofreie Riederalp.

Die Aletschwald-Wanderung führt von der Fiescheralp hinüber in den Wald, von wo aus man eine einmalige Aussicht auf den imposanten Gletscher und die umliegenden Berggipfel hat. Bild: Christian Perret

(TN)