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Deutsche Reisegruppe befand sich auf Drei-Länder-Reise Istanbul-Dubai-Abu Dhabi
Bei der gestrigen Explosion in der Innenstadt Istanbuls befand sich der Attentäter mitten in einer Reisegruppe aus Deutschland, als er seinen Sprengstoffgürtel zündete. Ob gezielt Deutsche Opfer ausgewählt wurden, ist noch unklar.
Insgesamt starben zehn Menschen, 15 weitere wurden teils schwer verletzt. Bislang konnten acht der Toten identifiziert werden. Die deutschen Opfer waren gemäss "n-tv.de" auf einer Drei-Länder-Erlebnisreise und hatten ihre Reise über den Berliner Veranstalter Lebenslust Touristik gebucht.
Die Reisegruppe zählte insgesamt 33 Mitglieder. Die Gruppe habe sich an diesem Tag aufgeteilt: Ein Teil habe an einem Gruppenbesuch der Wahrzeichen Istanbuls teilgenommen, andere hätten ein individuelles Programm absolviert. Die Stationen der Drei-Länder-Reise wären Istanbul, Dubai und Abu Dhabi gewesen. Die Gruppe war erst am Montag in der Türkei angekommen und hätte am heutigen Mittwoch nach Dubai weiterreisen sollen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte: "Die Terroristen sind Feinde aller freien Menschen, ja, sie sind Feinde aller Menschlichkeit." Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von einem verachtenswerten Verbrechen. Saudi-Arabien und Ägypten verurteilten die Tat ebenfalls.
Woher der Attentäter genau stammt, ist noch nicht sicher. Während der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan von einem "Selbstmordattentäter syrischer Herkunft" sprach, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Doğan Haber Ajansi (DHA), dass der Attentäter in Saudi-Arabien geboren und kürzlich aus Syrien in die Türkei eingereist sei.
Wie die türkische Tageszeitung "Hürriyet" schreibt, sind Touristen, diplomatische Vertretungen, internationaler Organisationen sowie Ausländer allgemein in der Türkei offenbar Ziel der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Das gehe aus Informationen des türkischen Geheimdienstes MIT hervor. Zweimal, am 17. Dezember 2015 und am 4. Januar 2016, soll der MIT die Regierung in Ankara und Sicherheitsbehörden über seine Erkenntnisse informiert haben.
Schweizer Reiseveranstalter haben in diesen Tagen nur vereinzelte Gäste in Istanbul, Hotelplan spricht von einer Handvoll bis Ende Monat.