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Die Reisterrassen von Sagada, im Norden der Philippinen: Nicht einfach für jedermann permanent zugänglich. Bild: Sebastian Herrmann

«Numerus clausus» für Touristen an diversen Hotspots

Die Philippinen beschränken in der beliebten Reise-Region Sagada den Zugang zu Attraktionen - weil die Overtourism-Zustände aus dem Vorjahr kein zweites Mal vorkommen sollen.

Die Philippinen sind ein aufstrebendes Tourismusland - und setzen dabei stark auf Nachhaltigkeit, wie Tourismusministerin Bernadette Romulo-Puyat bereits an der ITB Berlin gegenüber Travelnews erklärte. Wichtige Touristenattraktionen sollen folglich besser geschützt werden - globales Echo erhielt dabei etwa die vorübergehende Schliessung der Ferieninsel Boracay.

Jetzt wurde bekannt, dass in einer anderen Tourismusregion mit Zugangsbeschränkungen operiert wird. Konkret geht es um die Region der Stadt Sagada, welche für ihre Reisterassen sowie für die an Bergklippen hängenden Särge der einheimischen Bevölkerung bekannt ist und mitten in der beliebten Mountain Province liegt. Diese verzeichnete in der letzten Hochsaison (zwischen Oktober und April) einen sprunghaften Anstieg von Besuchern; dieser Beginn von «Overtourism» schmälerte einerseits das Erlebnis der Touristen und schaffte auch für die mehrheitlich ländliche Bevölkerung, die meisten davon philippinische Ureinwohner vom Stamm der Igorot, einige Probleme.

Damit soll jetzt Schluss sein. Schon bisher war der Besuch der Marlboro Hill, bekanntlich für ihre malerischen Sonnenuntergänge, auf 500 Personen pro Tag beschränkt, doch wurde das nie kontrolliert. Ab sofort müssen nun beim Zugang Tickets gelöst werden - diese sind gratis, doch wer keines der 500 Tickets ergattert, muss entweder am nächsten Tag zurückkommen oder den Sonnenuntergang von einem anderen Ort aus bestaunen.

Nur noch registrierte Guide-Organisationen zugelassen

Darüber hinaus wurde bei allen wesentlichen Sehenswürdigkeiten der Region eine Beschränkungen der Lizenzen für organisierte Touren beschlossen, wobei nur noch registrierte Guides Touren durchführen dürfen. Neu sind bei der Sumaging-Höhle und in der Echo Valley keine Fahrzeuge mehr zugelassen - diese Zonen gelten ab sofort als Wandergebiete. Es geht darum, die Touren übersichtlich und organisiert zu haben, statt touristischen Wildwuchs. Aktuell werde deswegen auch vom Tourismusdepartement evaluiert, was die maximale Kapazität pro Sehenswürdigkeit sei.

In den diversen Höhlen der Region ist dies bereits durchgesetzt. Das Verhältnis Guides/Tourist darf maximal 1:10 sein und es dürfen sich nie mehr als drei Personen gleichzeitig in einer Höhle aufhalten. Damit will Sagada seinen Status als Ökotourismus-Ziel auch in Zukunft schützen, auch im Hinblick grösserer Nachfrage aus dem asiatischen und indischen Raum.

(JCR)