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Überschwemmung in Irkutsk: so sieht es aktuell im russischen Sibirien aus. Bild: Twitter_vk.comp/tulun.

In Japan und Sibirien spielt das Wetter verrückt

Sintflutartige Regenfälle suchen derzeit den Westen Japans wie auch das russische Irkutsk heim. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.

Im sibirischen Irkutsk wurde der Ausnahmezustand ausgerufen: Heftige Regenfälle haben die Flüsse gefährlich ansteigen lassen, mehrere traten über die Ufer. Der starke Niederschlag begann bereits vor einer Woche: 13 Menschen werden laut dem Notfall-Ministerium vermisst, 18 kamen ums Leben, wie der Gouverneur der Region, Sergei Levchenko, am Dienstag mitteilte.

Betroffen sind rund 33‘000 Einwohner in 83 Dörfern. Am Dienstag standen noch 40 Dörfer unter Wasser. 6'600 Gebäude, zahlreiche Brücken und Strassen wurden beschädigt oder zerstört. 1'250 Menschen werden derzeit medizinisch behandelt, 191 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, darunter 38 Kinder. Der Wasserstand im Iya River hat die kritische Marke um sieben Meter überschritten.

Der russische Präsident, Wladimir Putin, entsendete nach seinem Besuch in der Katastrophenregion 1‘300 Soldaten und Rettungskräfte. Diese arbeiten gegen die Zeit: In Sibirien ist der Sommer kurz, der Winter kommt schnell. Die Regenfälle folgten auf eine lange Trockenperiode, die Anwohner beschweren sich, dass sie von den Behörden nicht rechtzeitig gewarnt wurden.

Auch in Japan mussten 800‘000 Einwohner der Städte Kagoshima, Kirishima und Aira evakuiert werden. Hier ereignen sich ebenfalls sintflutartige Regenfälle. Der anhaltende Starkregen könnte Überschwemmungen und Schlammlawinen auslösen. Auf der südlichsten Hauptinsel Kyushu, auf der sich Kagoshima befindet, sind seit Ende Juni etwa 900 mm Regen gefallen. An einigen Orten regnet es an einem Tag soviel wie sonst in einem ganzen Monat.

Laut der japanischen Meteorologischen Agentur wird es voraussichtlich bis Samstag stark regnen. Bereits im Juli letzten Jahres wurde der Westen Japans von heftigem Regen heimgesucht: Damals kamen bei Schlammlawinen und Überschwemmungen 200 Menschen ums Leben.

(LVE)