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Auf einen Einheimischen kommen im belgischen Brügge derzeit drei Touristen. Damit soll jetzt Schluss sein. Bild. Libby Penner.

Jetzt leitet auch Brügge Schritte gegen Overtourism ein

Damit es in Zukunft im pittoresken Brügge nicht wie in Disneyland zugeht, erlässt der Bürgermeister neue Regelungen.

Brügges Bürgermeister, Dirk De Fauw, warnte kürzlich davor, dass es in seiner Stadt wie in Disneyland zu- und hergehe. Damit meinte er die stetig steigende Zahl an Touristen. Seit dem Jahr 2000 gehört das historische mittelalterliche Stadtzentrum zum UNESCO Weltkulturerbe. Im Jahr 2018 besuchten 8,3 Millionen Touristen die belgische Stadt – das sind 900‘000 mehr als im 2017.

Sechs Millionen dieser Touristen waren Kreuzfahrtpassagiere, teilweise zählt man bis zu 60‘000 Tagestouristen – zu viel für die schmalen Gassen Brügges. Auf jeden Einwohner kommen derzeit durchschnittlich drei Touristen. Der Bürgermeister möchte die Lebensqualität der 19‘500 Einwohner im Ortskern von Brügge erhalten und erlässt daher neue Massnahmen, um den Touristenstrom besser zu regulieren.

Konkret bedeutet das: Laufende Tourismuskampagnen, die vor allem Tagestouristen nach Brügge locken sollen, werden eingestellt. Pro Tag sollen nur noch zwei statt wie bislang fünf Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen dürfen und diese sollen vermehrt unter der Woche und nicht am Wochenende Brügge anlaufen. Bereits umgesetzt wurde ein Verbot für den Bau neuer Hotels. Ausserdem dürfen Einheimische ihre Wohnungen nicht mehr als Ferienunterkünfte vermieten.

Wie auch Amsterdam will Brügge vermehrt Touristen anziehen, die einige Tage bleiben, die Kultur erleben und vor allem Geld im Land lassen.

(LVE)