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Die US-Regierung will Zugang zu Fotos, Standort-Daten und Geburtstagen. Bild: Fotolia

USA-Langzeitvisum gibt es nur noch gegen Social-Media-Daten

Die USA haben ihre Einreisebestimmungen für Aufenthalte, die länger als 90 Tage dauern, angepasst. Für ESTA-Länder gibt es keine Änderungen.

Schon letztes Jahr wurden die Änderungen vom amerikanischen Aussenministerium angekündigt: Damit Antragssteller für Aufenthalte die länger als drei Monate dauern, besser gescreent werden können, wurde der Fragenkatalog für das Visum ergänzt. Dabei verlangt das US-Aussenministerium Einblicke in die Aktivitäten auf verschiedenen Social Media Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram während der letzten fünf Jahren.

So erhält die US-Regierung Zugang zu Fotos, Standort-Daten und Geburtstagen. Grund für die neuen Bestimmungen seien der Schutz der US-Bürger, die Verbesserung von Screening-Prozessen und die gleichzeitige Unterstützung zulässiger Reisen nach Amerika. Zuvor mussten lediglich die Reisenden aus stark muslimischen Ländern Angaben über diese Aktivitäten im Netz machen. Der Staat rechtfertigt die Neuerungen damit, die Sicherheit im Land so zu erhöhen.

Verschiedene US-Medien berichten, dass sich die Meinungen zu den Änderungen spalten. Damit werde in die Privatsphäre der Leute eingegriffen und die freie Meinungsäusserung beeinträchtigt. Denn so sinke die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen in den Sozialen Medien frei sprechen und sich austauschen. Ausserdem sei noch offen, wie die Daten vom Amerikanischen Staat überhaupt genutzt werden.

Für Schweizer Staatsbürger, die eine USA-Reise von bis zu 90 Tagen planen, gibt es aber Entwarnung. Wie bis anhin muss für die Einreise das Electronic System for Travel Authorization (ESTA) ausgefüllt werden. Dort können zwar freiwillig Angaben über den Social Media Auftritt gemacht werden, diese sind aber nicht zwingend notwendig, um die Grenze zu überqueren.

(NWI)