Schweiz Tourismus kehrt WTM London den Rücken

«Messen sind längst nicht mehr das einzige sinnvolle Mittel für den Kontakt zum Markt», sagt Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger heute in einem Interview mit der «Handelszeitung». Er unterscheide zwischen Publikumsmessen und Fachmessen: «Von generischen Publikumsmessen nehmen wir Abstand», sagt er – was eine Fespo, die immer wieder den Versuch startete, Schweiz Tourismus in die Messe Zürich zu locken, wenig freuen dürfte. «Lieber an die Velo- und Wanderbörse in den Niederlanden, an eine Kunstmesse in Spanien oder an ein Food-Festival in Italien. Dort sind wir mitten in der Zielgruppe drin.»

Bezüglich der Fachmessen sagt Nydegger, dass Schweiz Tourismus zusammen mit den Partnern weiterhin an der ITB Berlin teilnehmen werde. Doch am World Travel Market in London wird ST schon ab diesem Jahr nicht mehr dabei sein – «wenn unsere Parnter nicht plötzlich wieder etwas anderes wünschen, dann ist der Entscheid entgültig».

Weiter unterstreicht Martin Nydegger, wie wichtig es ST sei, den europäischen Markt zurückzugewinnen: «Wir wollen die Europäer zurück. Europäische Gäste sind auch deshalb so wertvoll, weil sie spontaner buchen und länger im Land bleiben, auch in der Nebensaison. Deshalb werden wir ein Win-back-Europe-Programm schnüren.» Dieses richtet sich primär an die vier Märkte Deutschland, Benelux, Frankreich und Grossbritannien und startet 2020 für mindestens zwei Jahre – und soll dem Ferienland Schweiz jährliche Zuwachsraten von 4 bis 6 Prozent aus diesen Märkten bescheren.

Weiter äussert sich Nydegger ausführlich zum Thema Gesundheitstourismus: «Wir haben ideale Voraussetzungen. Der Schweiz werden höchste Qualität, Zuverlässigkeit und Diskretion attestiert, garniert mit top Spezialisten und bester medizinischer Infrastruktur.»