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Drei Bereiche der Inka-Stätte Machu Picchu werden diesen Monat besser vor Besucher-Abnutzung geschützt. Sollte der Test erfolgreich verlaufen, sind weitere solche Massnahmen denkbar. Bild: Jair Garciaferro

Weitere Restriktionen für Besucher des Machu Picchu

Schon im letzten Jahr wurde Schichtbetrieb eingeführt. Nun werden kürzere Besuchszeiten und weitere Einschränkungen getestet.

Die Inka-Ruinenstadt Machu Picchu ist die wohl bekannteste Touristenattraktion Perus. Die 600 Jahre alte Stadt, welche in bemerkenswertem Zustand ist und seit 1983 ein Unesco-Welterbegut ist, wird deshalb jährlich von Tausenden Reisenden besucht. Um die Besucherströme besser zu lenken, wurde bereits 2017 ein Schichtbetrieb für den Besuch eingeführt; in zwei «Wellen» konnten so noch maximal 6000 Besucher täglich die Ruinenstadt, in der höchstens 1000 Personen gelebt haben, besuchen.

Das hat offensichtlich nicht gereicht. Die peruanischen Behörden haben für den Zeitraum ab dem morgigen 15. Mai und bis zum 28. Mai 2019 eine Begrenzung der Stätte beschlossen. So wird die Besuchszeit noch maximal drei Stunden betragen dürfen; darüber hinaus wird der Zugang zum Sonnentempel, zum Tempel des Condors und zum Intihuatana-Stein stark eingeschränkt.

Hintergrund dieser Massnahmen ist die Feststellung, dass die vielen Besucher der Zitadelle aus dem 15. Jahrhundert stark zusetzen. Die Steine sind abgenützt, die Strukturen nicht mehr allerorts stabil. Laut José Bastante, dem Direktor des Archäologieparks Machu Picchu, handle es sich bei den kommenden Einschränkungen um ein Pilotprojekt, mittels dessen man mit möglichst wenig Einschränkungen für Touristen die Abnützung reduzieren will. Wie in dem kurzen Zeitraum eine Veränderung im Abnützungsgrad von Steingebäuden festgestellt werden soll, wird nicht präzisiert. Klar ist nur, dass bereits am 1. Juni darüber befunden wird, ob die Einschränkungs-Aktion ein Erfolg war - und demnach auch zeitnah entschieden wird, ob es zu dauernden oder gar erweiterten Einschränkungen kommt. Anders scheinen die Behörden dem «Overtourism»-Problem in der Inkastadt nicht mehr nachkommen zu können.

(JCR)