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Die neue Leiterin von Silvaplana Tourismus, Deborah Gröble, sagt, Tourismus-Destinationen sollen von ihrem Gärtli-Denken wegkommen. Bild: TN

Das sagt die jüngste Tourismus-Chefin der Schweiz

Neu leitet Deborah Gröble (26) Silvaplana Tourismus. Wie sie künftig Gäste gewinnen will, weiss sie genau.

Im Sommer 2017 schloss sie die Höhere Fachschule für Tourismus in Samedan ab – knapp zwei Jahre später leitet Deborah Gröble nun bereits Silvaplana Tourismus und dürfte somit die jüngste Tourismus-Chefin der Schweiz sein. Nachdem die 26-Jährige seit bald einem Jahr die Events der Oberengadiner Tourismusgemeinde koordiniert, hat sie nun am Montag die Leitung von Silvaplana Tourismus übernommen.

Frau Gröble, wie fühlt sich der neue Job als Tourismuschefin bei Silvaplana Tourismus an?

Deborah Gröble: Gut (lacht). Mit vielen Aufgaben bin ich ja bereits vertraut, nachdem ich schon seit Juni 2018 die Events hier koordiniere. Zudem bin ich in Silvaplana aufgewachsen und kenne das Dorf, die Leute und die Infrastruktur gut.

Wie kam es dazu, dass Sie auf die Karte Tourismus gesetzt haben?

Ich ging in Samedan schon ins Gymnasium. Und auf dem gleichen Areal ist auch die HFT Samedan. So wurde ich schon früh auf den Tourismus aufmerksam – und in Silvaplana lebt eigentlich das ganze Dorf vom Tourismus. Das Thema gefällt mir, der Umgang mit den Leuten, mit Hotels und Partnern. Vor meinem Studium arbeitete ich noch ein halbes Jahr beim Reisebüro Sudden Rush in Zürich. Und nach dem Studium habe ich noch die Ausbildung zur Skilehrerin abgeschlossen.

Welche neuen Aufgaben kommen jetzt auf Sie zu?

Es sind nun zahlreiche Sitzungen angesagt. Da geht es um den Austausch mit anderen Gemeinden innerhalb der Destination Engadin. Wir arbeiten eng mit den Hoteliers und lokalen Partnern zusammen und diese Zusammenarbeit hat noch Optimierungspotential. Zudem gilt es neue und attraktive Angebote aufzugleisen.

«Das Ferienland Schweiz ist für Junge wieder attraktiver geworden»

Wie sehen Sie als junge Touristikerin die Chancen der Schweiz und einzelner Orte wie Silvaplana, künftig im Tourismus zu punkten?

Wenn man die letzten Jahre anschaut, fällt schon auf, wie die Schweiz auch für Junge wieder attraktiver geworden ist. Das hat viel mit den Social Media zu tun, schönen Bildern, die animieren, gewisse Orte ebenfalls zu besuchen. Aber dann auch damit, dass viele Junge die Berge entdeckt haben, gesundheitsbewusster geworden sind und sich auch offen für das Wandern zeigen. Auch das Umweltbewusstsein dürfte Schweizer Tourismusorten in die Karten spielen, wenn auf Flugreisen verzichtet wird und Ferien in der heimischen Natur bevorzugt werden. Wichtig zudem ist, dass wir als einzelne Destinationen aus dem Gärtli-Denken herauskommen. In gemeinsamen Aktionen liegt ein grosses Potenzial.

Welche Pläne schweben Ihnen da vor?

Gerade für jüngere Gäste müssen wir verstärkt Packages schnüren. Drei Tage Kiten und zwei Hotelübernachtungen für 300 Franken – statt dass man sich die Leistungen einzeln zusammenstellt und 500 Franken bezahlt.

Und was spricht für Ferien im Engadin und in Silvaplana?

Im Engadin kann man unglaublich viel unternehmen. Alleine bei uns in Silvaplana können Sie im Sommer zum Beispiel am Morgen Standup paddeln, am Mittag Windsurfen, am Nachmittag Biken oder Wandern – oder schnell nach Chiavenna, um zu klettern. Zudem warten wir mit vielen Events auf. Und im Winter sind die Aktivitäten natürlich genauso zahlreich.

(GWA)