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Ägypten ist wieder eine dominante touristische Kraft im Mittelmeerraum. Bild: Carlos Aguilar

Ägyptens touristisches Comeback in Zahlen

Das Tourismusgeschäft wuchs letztes Jahr um 16,5 Prozent und erreichte seit 2010 den höchsten Stand. Noch hat das Land aber nicht die Stärke erreicht, die es vor der Krise hatte.

Neulich demonstrierte der World Travel & Tourism Council (WTTC) anhand von Griechenland, wie positiv sich der Tourismus auf eine Volkswirtschaft auswirken kann. Nun hat das WTTC mit einem weiteren Beispiel nachgedoppelt: Dieses Mal geht es um Ägypten.

Den WTTC-Zahlen zufolge wuchs der Tourismussektor in Ägypten im vergangenen Jahr um 16,5 Prozent, was auf dem afrikanischen Kontinent hinter Äthiopien das prozentual zweitbeste Ergebnis darstellte. Im Jahr davor war Ägyptens Tourismus gar um 54,8 Prozent gewachsen. Obwohl Ägypten damit weiterhin nicht die Niveaus aus den Glanzzeiten der 2000er-Jahre erreicht hat, so war 2018 immerhin das beste Tourismusjahr seit 2010.

Als Hauptgrund für das touristische Comeback werden Verbesserungen im Sicherheitsbereich und eine inzwischen ziemlich lang anhaltende «Ruhe» angesehen, welche es erlaubt hat, wieder vermehrt internationale Besucher im Land zu empfangen. Fast alle grösseren Reiseveranstalter bieten inzwischen auch wieder Programme in Sharm-el-Sheikh an.

Jeder 10. afrikanische Tourismusjob wird in Ägypten generiert

Der ägyptische Tourismussektor hat im letzten Jahr 528,7 Milliarden Ägyptische Pfund (rund 30,4 Milliarden Franken) zum Bruttoinlandprodukt beigetragen. Ausländische Besucher haben 218 Milliarden Pfund (12,5 Milliarden Franken) ausgegeben, was 27 Prozent der ganzen Exporteinnahmen des Landes entspricht. Insgesamt macht der Reisesektor in Ägypten 12 Prozent des BIP aus.

In Ägypten gibt es zudem rund 2,5 Millionen Jobs im Tourismus – fast jeder zehnte Tourismusjob in Afrika (insgesamt 24 Millionen, laut WTTC) ist daher in Ägypten angesiedelt. Und fast zehn Prozent aller Jobs in Ägypten werden im Tourismus generiert.

Die grössten touristischen Quellmärkte waren Deutschland (13 Prozent Marktanteil), Russland (12%), Grossbritannien (7%), Saudi-Arabien (6%) und Italien (3%).

Für die Zukunft ist Ägypten sehr zuversichtlich. Im kommenden Jahr wird bekanntlich mit dem «Grand Egyptian Museum» ein Milliardenprojekt eröffnet, welches schon jetzt weltweite mediale Beachtung findet. Das Museum nahe bei den berühmten Pyramiden von Gizeh wird die kompletten Tutankhamun-Artefakte zeigen und in einem topmodernen Gebäude untergebracht sein – und ein neues Touristenmagnet in Kairo darstellen.

(JCR)