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Hübsch sieht sie allemal aus, die Rue Crémieux. Kein Wunder also, wurde diese Strasse zu einem beliebten Hotspot der Instagram-Community. Bild: Instagram

Den Anwohnern der Rue Crémieux wird es zu bunt

Genug der Horden von Instagrammern: die Bewohner der bunten Pariser Häuschen fordern die Schliessung der Wohnstrasse für die Öffentlichkeit.

Genauso wie jüngst die Baldwin Street im neuseeländischen Dunedin von unzähligen Instagrammern heimgesucht wurde, erlebt nun auch eine Wohnstrasse in Paris dasselbe: viel Aufmerksamkeit von Selfie schiessenden Touristen. So viel Aufmerksamkeit, dass es den Anwohnern der Rue Crémieux im 12. Arrondissement zu bunt wird – so bunt wie die Häuschen, die diese Strasse zu einem beliebten Foto-Spot machen.

Dass die hübsche Strasse mit den farbenfrohen Häuschen und den vielen Pflanzen neben den Türen ein beliebtes Fotomotiv für Instagrammer ist, zeigen die mehr als 32'000 Beiträge unter dem Hashtag #ruecremieux – und es werden täglich mehr. Dies wollen die Bewohner der Rue Crémieux nun unterbinden, denn die Belästigung durch Foto-Touristen hat ein Ausmass angenommen, welches für die Anwohner nicht mehr tragbar ist, wie der Radiosender «France Info» berichtet.

Die Anwohnerschaft hat sogar einen Verband gegründet, um gegen den Ansturm anzukämpfen. «Es ist zur Hölle geworden», klagt der Vizepräsident des Verbandes. «An den Wochentagen ist es noch auszuhalten. Aber am Wochenende posieren etwa 200 Personen unter unseren Fenstern. Die Touristen stellen sich direkt neben unseren Tisch hier draussen und lassen sich ablichten.» Es werden sogar Musikvideos in der Rue Crémieux gedreht. Die Besucher scheinen zu vergessen, dass in dieser Strasse noch Menschen wohnen und gerne ihre Ruhe hätten. Nun fordert der Verband, dass die Strasse jeweils am Wochenende und unter der Woche am Abend für die Öffentlichkeit unzugänglich gemacht wird.

Die Umsetzung der Forderung wird zurzeit diskutiert, denn die Schliessung einer öffentlichen Strassen gestaltet sich nicht so einfach, wie es scheint. Jedoch ist es das Ziel, noch vor Sommerbeginn 2019 eine Lösung für dieses Problem zu finden.

(NAB)