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Der Arches National Park in Utah - in diesem Bundesstaat allein werden 2000 Quadratkilometer Land neu geschützt. Bild: Holger Link

Die US-Nationalparks werden wieder grösser

Kaum zu glauben, aber der «Natural Resources Management Act» wurde im US-Senat mit grosser Zustimmung von Demokraten und Republikanern durchgewunken und dürfte auch im House durchkommen. Ist Umweltschutz in Trump’s Amerika doch nicht ganz tot?

Am 8. Januar erfolgte die Eingabe des «Natural Resources Management Act» durch die republikanische Senatorin Lisa Murkowski. Am 12. Februar drückte sich der Senat mit 92 zu 8 Stimmen dafür aus. Die Abstimmung im House steht noch aus, dürfte aber angesichts der grossen Unterstützung in beiden US-Parteien – für einmal sind sich Republikaner und Demokraten einigermassen einig – kein Problem darstellen. Dann könnte nur noch ein Veto von Präsident Donald Trump dafür sorgen, dass der Gesetzesentwurf nicht zum Gesetz wird.

Worum geht es? Um nichts weniger als die wichtigste Landschutz-Gesetzesinitiative der USA seit den 70er Jahren. Warum ist das aus touristischer Sicht wichtig? Weil damit bestehende Nationalparks vergrössert würden und neue Naturschutzzonen geschaffen würden. Insgesamt gehören 170 verschiedene Dekrete zu dieser Gesetzeseingabe.

Zum Beispiel würden in Kalifornien die Nationalparkgebiete des Joshua Tree oder der Death Valley vergrössert. Beides Nationalparks, die während dem Government Shutdown neulich stark beschädigt wurden. Sowohl Kalifornien als auch Utah würden je über 2000 Quadratkilometer neue geschützte Naturzonen erhalten. Nahe dem Yellowstone Nationalpark würde ein 120 Quadratkilometer grosses Gebiet vor den Interessen der Minengesellschaften geschützt werden. In Oregon würde grosse Flusssysteme vor dem Bau von (weiteren) Staudämmen geschützt werden, was den dortigen Fischpopulationen zugute käme. Nicht zuletzt wird der «Land & Water Conservation Fund» wieder Gelder erhalten. Dieser erhält Gelder der Öl- und Gasindustrien und setzt diese für Naturschutzprojekte ein. Zunächst hatte die Trump-Administration dessen Gelder eingefroren. Auch andernorts bestach Trump nicht gerade durch eine umweltfreundliche Einstellung, was gewissen Naturschutzgebieten zum Verhängnis wurde. Hier zeichnet sich aber eine Kehrtwende ab - oder Trump nutzt diese Gesetzesvorlage als Pfand für andere Zugeständnisse.

Wie dem auch sei: Die US Travel Association freut sich in einem Statement über das Engagement zugunsten der Nationalparks und deren unschätzbarem Wert für die Tourismusindustrie. Erfreulich ist, dass Naturschutz zugunsten des Tourismus inzwischen das Primat über Öl- und Gasförderungen oder ähnliche landschaftsschädigende Industriebemühungen erhält.

(JCR)