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Kompetent, eloquent und gut vernetzt: Hotellleriesuisse-Präsident Andreas Züllig hat gute Chancen, im Herbst 2019 in den Nationalrat gewählt zu werden. Bild: Hotelleriesuisse

Erhalten wir endlich einen Vollblut-Touristiker im Nationalrat?

Andreas Züllig steigt ins Rennen um einen Nationalratssitz. Der Präsident der Hotelleriesuisse kandidiert auf der Hauptliste der Bündner FDP.

Im Vergleich zu anderen Branchen ist der Tourismus im Schweizer Nationalrat untervertreten. Zwar setzen sich gewisse Parlamentarier für Tourismusanliegen ein, doch einen Vollblut-Touristiker gabs in den Berner Wandelhallen seit längerem nicht mehr. Das könnte sich jetzt ändern.

Mit Andreas Züllig steigt der Präsident der Hotelleriesuisse ins Rennen um einen Nationalratssitz. Gestern Abend wurde er offiziell auf die Hauptliste der Bündner FDP gesetzt. Sollte er am 20. Oktober 2019 in den Nationalrat gewählt werden, dürfte er sich vor allem für die Anliegen der Beherbergungsbranche ins Zeug legen. «Über ein Viertel der Bevölkerung in den Berggebieten arbeitet im Tourismussektor. Die Stimme dieser Menschen muss in Bundesbern gestärkt und geeint vertreten werden», sagt der langjährige Hotelier und Gastgeber im Schweizehof Lenzerheide.

«Seine Vielseitigkeit und die Authentizität, mit welcher er für seine Überzeugungen einsteht, helfen zukunftsgerichtete Ideen anzupacken», meint der Bündner FDP-Grossrat Thomas Rüegg, Hotelier im Weiss Kreuz, Thusis. «Die Debatten im Jahr 2018 haben gezeigt, dass der Tourismussektor dann politisch erfolgreich sein kann, wenn die Interessen innerhalb der Branche trotz unterschiedlicher Ausgangslagen gebündelt werden. So geschehen beispielsweise im Rahmen der Motion Bischof gegen Knebelverträge auf Online-Plattformen», sagt Ernst Wyrsch, Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden.

Chancen dürften dem kompetenten, eloquenten und gut vernetzten Züllig durchaus eingeräumt werden. Ob er als künftiger Nationalrat neben der Schweizer Hotelbranche und den Anliegen der Incoming-Touristiker auch Positionen und Bedürfnisse der Outgoing-Tourismusbranche aufnehmen wird, muss sich noch zeigen.

(GWA)