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Sie machen zwar den kleinsten Teil der Naturkatastrophen auf Indonesien aus, sind aber umso tödlicher: Vulkanausbrüche. Bild: Pixabay.

Das Jahr 2018 war für Indonesien das tödlichste im letzten Jahrzehnt

Am Freitag (28. Dezember) bebte in Indonesien schon wieder die Erde: Dieses mal im Osten. Eine Tsunami-Warnung besteht nicht. Ein Blick in die Statistik zeigt: Dieses Jahr starben mindestens 4‘231 Menschen bei über 2'000 Naturkatastrophen im ganzen Land.

Am Freitag (28. Dezember) erschütterte schon wieder ein heftiges Erdbeben der Stärke 6,1 Indonesien. Dieses mal traf es den Osten des Landes. Eine Tsunami-Warnung besteht nicht. Für Indonesien ist das jüngste Erbeben hoffentlich der Abschluss einer Vielzahl von verehrenden Naturkatastrophen im 2018. So geht das Jahr 2018 geht in Indonesien als das tödlichste seit 2007 ein.

Zuletzt riss der Tsunami entlang der Sunda-Strasse, der durch einen Unterwasser-Erdrutsch des ausgebrochenen Vulkans Anak Krakatau ausgelöst wurde, 430 Menschen in den Tod. Dieser Tsunami war aber nur die jüngste Naturkatastrophe in einer langen Kette von extremen Ereignissen, die das Land dieses Jahr heimgesucht hatten.

Die indonesische «National Disaster Mitigation Agency» (BNPB) registrierte im 2018 insgesamt 2‘426 Naturkatastrophen, bei denen 4‘231 Menschen getötet wurden und 3 Millionen Menschen ihr Zuhause verloren. Darunter fällt das Erdbeben der Stärke 7,4, das im September Zentral-Sulawesi erschütterte und ebenfalls einen Tsunami auslöste, der rund 2000 Menschen in den Tod riss. Unvergessen auch die Erdbeben, die im Juli auf Lombok und Bali für Chaos sorgten und gemeinsam mit dem Erdbeben von Sulawesi die meisten Todesfälle verursachten.

Tsunami-Frühwarnsysteme sind in Indonesien so gut wie nicht vorhanden

Die Naturkatastrophen haben auch grosse finanzielle Schäden verursacht: Diese werden auf über 2,9 Millionen US-Dollar geschätzt. Obschon es seit dem Jahr 2004 immer wieder Bestrebungen zur Verbesserung der Tsunami-Frühwarnsysteme gibt, hinkt Indonesien laut Tsunami-Experte, Abdul Muhari, hinter anderen Ländern her. So habe beispielsweise Japan, welches ebenfalls für Erdbeben und Tsunamis prädestiniert sei, einen bis fünf Seismographen in jedem Bezirk platziert und in den Gewässern Tsunami-Detektorbojen installiert.

Schon der Palu-Tsunami habe gezeigt, dass Echtzeit-Tsunami-Erkennungsgeräte in Indonesien so gut wie nicht vorhanden seien, wie der Sprecher des BNBP sagt. Im Land seien keine Tsunami-Bojen in Betrieb, die Flutwellen frühzeitig erkennen könnten. Die meisten, die es mal gab, sollen Vandalismus zum Opfer gefallen sein.

Die Meteorology, Climatology and Geophysics Agency (BMKG) erklärte, dass die Seismometer um den Anak Krakatau durch den Ausbruch beschädigt worden seien. Der Vulkan ist seit Juni aktiv. Eine Warnung vor dem letzten Tsunami blieb aus, da dieser nicht durch ein tektonisches Erdbeben verursacht wurde, wie das BNPB schreibt.

Geologische Gefahren sind die seltensten, aber die tödlichsten

Die tatsächliche Anzahl der Katastrophen waren im Jahr 2018 zwar niedriger als die 2'862 registrierten Ereignisse im Jahr 2017, aber die Zahl der Opfer ist höher als die 378 im Jahr 2017 und die 578 im Jahr 2016. «2018 ist ein katastrophales Jahr für Indonesien. Wir zählen mit 4'231 Todesopfer die höchste Zahl seit 2007», sagte Sutopo Purwo Nugroho, Sprecher der BNPB, kürzlich in Jakarta.

Daten des United States Geological Survey (USGS) zeigen, dass das Land vom 1. Januar bis zum 24. Dezember 2018 total 221 Erdbeben mit einer Stärke von mehr als 5 erlebte. Die Anzahl der Erdbeben mit einer Stärke von mehr als 2,5 betrug im selben Zeitraum 1'807. Gemäss dem BNPB-Chef, Willem Rampangilei, sind hydrologische Gefahren, darunter fallen tropische Wirbelstürme und Überschwemmungen, die häufigsten Naturkatastrophen.

Geologische Gefahren wie Erdbeben und Tsunamis machten dieses Jahr zwar nur drei Prozent aller Katastrophen aus, forderten jedoch die meisten Opfer: 3'969 an der Zahl. In diesen Zahlen sind die Opfer des Tsunamis der Sunda-Strasse nicht enthalten.

(LVE)