Destinationen

45 Prozent der globalen internationalen Reisetätigkeit führt in Städte. Am meisten Geld generiert damit Shanghai (Bild). Weitere Ranglisten im Bericht. Bild: Edward He

Das sind die wichtigsten Städtereise-Ziele der Welt

Welche Städte sind am meisten von Tourismuseinnahmen abhängig? Welche Städte nehmen am meisten ein? Welche Städte geben nachfrageseitig ab, welche feiern ein Comeback? Eine Studie des World Travel & Tourism Council (WTTC) gibt Antworten.

Aktuell leben 54 Prozent der Weltbevölkerung, also über 4 Milliarden Menschen, in Städten bzw. städtischen Ballungsräumen. Diese sind dadurch Wirtschaftsmotoren, innovativ und mit vielerlei Beschäftigungsmöglichkeiten - aber eben auch Reiseziele. Mit über 500 Millionen internationalen Städtereisen führten im Jahr 2017 45 Prozent der globalen internationalen Reisen in Städte, wie der World Travel & Tourism Council (WTTC) in einer neuen Studie festhält. Ein Ende des Städtereisenbooms sei auch nicht in Sicht. Das Wachstum im Segment Städtereisen sei höher als das durchschnittliche generelle Wachstum der globalen Reisetätigkeit.

Wer profitiert am meisten davon? Dazu gibt die WTTC-Studie namens «City Travel & Tourism Impact 2018» (Link am Ende des Artikels) erhellende Antworten. Insgesamt 72 Städte weltweit wurden darin untersucht: Hauptstädte, Grossstädte, Hafenstädte, «Leisure Cities». Eine Schweizer Stadt ist darunter nicht zu finden, dafür zahlreiche bei Schweizern beliebte Reiseziele.

In absoluten Zahlen, also gemessen an den Brutto-Einnahmen aus dem Tourismus, führen zwei chinesische Städte die Rangliste an: Shanghai und Peking verdienen am meisten an Touristen, gefolgt von Paris, Orlando, New York, Tokyo, Bangkok, Mexico City, Las Vegas und einer weiteren chinesischen Stadt, Shenzhen. Bei den durchschnittlichen Ausgaben pro Tourist ist die Rangliste etwas anders, aber wiederum von chinesischen Städten dominiert: Hong Kong und Macau sind top, gefolgt von Dubai, New York, Bangkok, Singapur, Shenzhen, Istanbul, Miami und London.

Hier ist anzumerken, dass der Anteil der Domestic-Touristen den chinesischen Städten in die Hände spielt: Shanghai und Peking generieren über 85 Prozent ihrer Einkünfte mit einheimischen Touristen. Im globalen Durchschnitt liegt dieser Wert bei 73 Prozent. Ordnet man die Städte nach dem Anteil an internationalen Touristen, liegen Macau, Dublin, Dubrovnik und Istanbul in Führung.

Aufschlussreich sind auch die Aufstellungen dazu, welche Städte am meisten von touristischen Einnahmen abhängig sind. Dort liegt einsam an der Spitze der mexikanische Badeort Cancun, der fast 50 Prozent der städtischen Einnahmen aus dem Tourismus generiert. Auf den weiteren Plätzen folgen Marrakesch, Macau, Orlando und Antalya. Das sind allesamt Städte, die hauptsächlich von Leisure-Reisenden besucht werden.

[Text geht unter der Grafik weiter]

Die Top 20 der Städte mit dem grössten Umsatz aus dem Tourismus (links) und der grössten Abhängigkeit vom Tourismus, gemessen am Bruttoumsatz (rechts). Bild: WTTC

Und welche Städte tragen den grössten Anteil am gesamten touristischen BIP ihres Landes bei? Da liegt Bangkok an der Spitze, vor Paris, Mexico City und Tokio. Bangkok trägt satte 50,4 Prozent zum touristischen BIP Thailands bei, Paris fast 30 Prozent an jenem von Frankreich.

Die grössten Comebacks bei der Nachfrage unterstreichen das, was man von Reiseveranstaltern hierzulande auch schon hört: Ägypten und die Türkei sind wieder am boomen. Die touristische Nachfrage für Kairo wuchs 2017 um satte 34,4 Prozent, aber auch jene für Istanbul (+13,1 Prozent), Antalya (+9,2 Prozent) oder Teheran (+9,0 Prozent) waren bemerkenswert. Ebenfalls in den Top 15 in Sachen Wachstum der touristischen Nachfrage liegen etwa Dublin, Manila oder auch Ho-Chi-Minh-City, wie aus der nachfolgenden Grafik hervorgeht.

Die gesamte WTTC-Studie ist unter diesem Link nachzulesen.

In diesen Städten wächst die touristische Nachfrage am stärksten. Bild: WTTC

(JCR)