Destinationen

Wird einer aktuellen Studie Glauben geschenkt, dürften in China (hier in Shanghai) bald mehr Touristen ankommen als in Frankreich, das mit 87 Millionen Touristen im Jahr 2017 derzeit den Platz an der Sonne inne hat. Bild: VH

Wird China bis 2030 Frankreich als beliebtestes Reiseland ablösen?

Gemäss einer im Rahmen des WTM London veröffentlichten Studie soll die Volksrepublik unseren Nachbarn als meistbesuchtes Land der Welt schon bald vom Thron stossen. Dies mitunter wegen der schnell wachsenden Wirtschaft.

Mit 87 Millionen Touristenankünften im Jahr 2017 trumpft derzeit Frankreich auf Platz eins der beliebtesten Reiseziele der Welt auf. Eine im Rahmen des «World Travel Market» veröffentlichten Studie besagt jetzt aber, dass sich dies bald ändern könnte: Bis 2030 soll nämlich die Volksrepublik China zur beliebtesten Reisedestination aufsteigen – dies sowohl bei den touristischen Ankünften wie auch bei Ausreisen.

Der prognostizierte Anstieg der Touristenzahlen in China ist gemäss dem Forschungsunternehmen Euromonitor International, welches die Studie durchgeführt hat, hauptsächlich auf das Wirtschaftswachstum und den gestiegenen Wohlstand der asiatischen Mittelschicht zurückzuführen. Hinzu kommt ein vereinfachtes Visaverfahren für asiatische Besucher, welche derzeit 80% der Touristenankünfte in China ausmachen. Für einige Nationen, insbesondere für Reisende aus den USA und Grossbritannien, bleibt das Visumverfahren schwieriger und vor allem kostspieliger.

Caroline Brenner, Sprecherin von Euromonitor International, rechnet durch die starke China-Nachfrage in den kommenden Jahren auch mit einem Anstieg der Touristenankünfte in Thailand, Hong Kong und den USA. Für Grossbritannien prognostiziert Brenner einen Rückgang der Touristeneinkünfte: «Der britische Outgoing-Markt sieht sich mit dem Brexit konfrontiert. Ein <No-Deal-Brexit> würde im Jahr 2022 fünf Millionen weniger touristische Ausreisen zur Folge haben.» Sie fügt hinzu, dass junge Menschen in Grossbritannien auch weit weniger Geld haben/verdienen, als die Teenager in China. Ein «No-Deal-Brexit» würde jedoch zu einem Anstieg des Incoming-Tourismus führen, da das Pfund an Wert verliert.

Seit dem 5. November 2018 läuft in London wieder der «World Travel Market», kurz WTM, die nach der ITB in Berlin die zweitwichtigste Reisemesse Europas ist. Zugegen sind dort viele Reiseprofis aus der Schweiz und der ganzen Welt, welche über aktuelle Trends, Neuheiten und Projekte informieren und diskutieren.

(YEB)