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Tagtäglich sind die Esel auf Santorini im Einsatz: Nun wurden neue Richtlinien erlassen, die zum Schutz der Tiere beitragen sollen. Bild: Pixabay.

Santorini: Übergewichtige Touristen dürfen nicht mehr auf die Esel

Endlich mehr Schutz für die hart arbeitende Esel auf der griechischen Insel Santorini: Zu schwere Touristen, müssen in Zukunft zu Fuss gehen.

Die Esel auf Santorini haben keinen leichten Job: Stundenlang müssen sie jeden Tag Touristen den 400 Meter steilen und über 588 Stufen führenden Pfad in der gleissenden Sonne nach Fira hochschleppen. Dabei sind viele der Touristen eigentlich viel zu schwer, um auf den zierlichen Eseln zu reiten. Die Regel lautet: Ein Esel sollte maximal 1/5 seines eigenen Gewichts tragen müssen. Ein kleiner Esel von bis 105 Zentimeter Grösse wiegt zwischen 80 bis 200 Kilo. Ein Grossesel von bis zu 130 Zentimeter etwas 200-300 Kilo, ein Maultier oder Maulesel bis zu 450 Kilo.

Viele der griechischen Esel leiden laut Tierschützern an schweren Rückenverletzungen und offenen Wunden durch schlecht sitzende Ausrüstung und zu schwere Last. Im Sommer machten Organisationen wie «Help the Santorini Donkeys» und «Donkey Sanctuary» mit Fotos in den Sozialen Netzwerken auf das Problem aufmerksam und beschwerten sich beim zuständigen Ministerium.

Nun verzeichnen die Aktivisten endlich einen Erfolg: Das griechische Landwirtschaftsministerium legt fest, dass Touristen die über 100 Kg wiegen bzw. mehr als 1/5 des Gewichts des jeweiligen Esels, zu Fuss gehen müssen. Die Tiere sollen neu auch regelmässigen Zugang zu Wasser und Futter haben - gerade während der Sommersaison müssen sie oft sieben Tage die Woche arbeiten. Kranke, tragende oder Tiere mit schlechten Hufen sollen nicht für den Personentransport eingesetzt werden.

Ob die Richtlinien wirklich umgesetzt werden bzw. die Touristen im Zweifelsfall vorher gewogen werden, bleibt fraglich. Die Tierschutzorganisationen zeigen sich dennoch erfreut – es gehe vor allem darum, die Touristen darauf aufmerksam zu machen, dass sie sich strafbar machen könnten.

(LVE)