Kiffen als Inszenierung für Instagram

Am 20. September hat in Las Vegas, der berühmten «Sin City» im US-Bundesstaat Nevada, das «Cannabition» eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Museum, zentral in den Fremont Street Experience gelegen, welche sich ganz der Faszination des Cannabis verschrieben hat.

Ziel sei es laut den Machern, nicht nur Personen anzulocken, welche die weichen Drogen selber konsumieren, sondern vor allem auch solche, welche keinen Bezug zu Cannabis haben. Oder anders formuliert: Das Museum will dabei helfen, Vorurteile gegenüber Cannabis abzubauen.

Cannabition sieht sich selber als «interaktives Museum», wo also Anfassen erlaubt ist. Wohlgemerkt: In Nevada ist zwar seit 15 Monaten der Konsum von Cannabis gestattet, aber nicht an der Öffentlichkeit. «Anfassen» heisst hier also nicht etwa probieren (also rauchen oder sonstwie konsumieren), sondern es geht um Exponate, welche «instagrammable» sind, wo also Besucher gerne ein Selfie schiessen können und dies dann in Sozialen Medien verbreiten können. Zum Beispiel gibt es eine gläsernen Bong namens «Bongzilla», der fast acht Meter lang ist, nach Angaben des Museums der längste der Welt. Oder es gibt Menschen-grosse Marijuana-Knospen, die man knuddeln kann. Oder einen Pool voller Gras-Nuggets. Und viele Kunstinstallationen. Insgesamt lassen sich 12 verschiedene Ausstellungen besuchen, allesamt «made-for-social-media», also mit extra guter Beleuchtung und genügend Freiraum fürs Posieren. Der Zweck des Museums, die «Normalisierung» des Cannabis-Konsums zu fördern, dürfte damit wohl erreicht werden.

Immerhin gibt es aber auch ein bisschen Bildung. Zum einen gibt es geführte Touren mit allerhand Erklärungen, aber auch diverse Informationstafeln, wo man beispielsweise nachlesen kann, was der Unterschied zwischen Cannabis Sativa und Cannabis Indica ist. Zutritt ist übrigens erst ab 21 Jahren erlaubt. Tickets gibt es ab 24 Dollar.