Cruise

90 neue Cruiseliner stechen bis 2025 in See. Gibt das der Markt her? Bild: HO

Wurden zu viele Kreuzfahrtschiffe bestellt?

Das Wachstum der Branche ist eindrücklich. Doch die vielen Schiffsbestellungen lassen Bedenken wegen Überkapazitäten aufkommen.

Tiefpreise sind bei den Reedereien weltweit an der Tagesordnung. Wer nach Schnäppchen sucht, wird bald fündig. Gleichzeitig stehen unzählige Neubauten an, die in den nächsten Jahren neu in See stechen. Bis 2025 werden 90 neue Kreuzfahrtschiffe auslaufen.

Zeichnen sich Überkapazitäten ab? Kommt es zu weiteren Preissenkungen? Müssen die Reedereien um ihre Gewinne fürchten? Finanzexperten an der New Yorker Wallstreet prophezeien derzeit eine solche Entwicklung. Für Branchengrössen wie Carnival stelle ein Überangebot eine grosse Gefahr dar für den Börsenkurs, äussert sich ein Wallstreet-Analyst gemäss dem US-Branchenmagazin «Travel Weekly».

Die Reedereien sehen der Entwicklung aber offensichtlich gelassen entgegen. Arnold Donald, CEO von Branchenriese Carnival, sagt: «Bei unseren 100 Schiffen entsprechen die vier Neubauten im 2018 nur einer Kapazitätssteigerung von 1,8 Prozent. Wir fühlen uns sehr wohl mit unserem kontinuierlichen Wachstumgstempo.»

Und Carnival-Finanzchef David Bernstein verweist auf die weltweit wachsenden Tourismuszahlen in der Höhe von vier Prozent – die lägen nur knapp unter dem von Carnival bis 2022 angestrebten jährlichen Wachstum von fünf Prozent.

Beim Talk anlässlich der Ergebnisse des 4. Quartals beschwichtigte Arnold Donald die Börsianer zudem mit einem Vergleich: «Venedig alleine verzeichnet in einem Jahr 24 Millionen Touristen – gerade mal so viel wie weltweit Touristen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gehen.»

(TN)