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So soll das bei der norwegischen Fincantieri-Tochter Vard in Auftrag gegebene Schiff aussehen. Bild: Ponant/Stirling Design

Jetzt kommt der Luxus-Eisbrecher

Die Reederei Ponant lanciert eine Weltneuheit: Einen luxuriösen Eisbrecher mit Flüssigerdgas- und Hybrid-Elektroantrieb.

Expeditions-Kreuzfahrten liegen im Trend. Kurs auf den Nordpol nehmen, die Arktis durchqueren oder den äussersten Nordosten von Grönland besuchen war bislang aber auch für Expeditionsschiffe schwierig bis unmöglich. Bald nicht mehr: Die geschilderten Reisen sind ab 2021 an Bord des neuen «Ponant Icebreaker» möglich.

Mit dem Flottenzuwachs präsentiert die französische Kreuzfahrtreederei eine wahre Weltneuheit. Denn das neueste Schiff von Ponant ist das weltweit erste Luxuskreuzfahrtschiff mit Eisklasse PC 2. Somit können Passagiere erstmals komfortabel die extremen Zonen der nördlichen und südlichen Hemisphäre bereisen, etwa den geographischen Nordpol am 90° nördlichen Breitengrad («das Dach der Welt»), das Weddell-Meer und das Ross-Meer in der Antarktis oder die norwegische Peter-I.-Insel (gesprochen Peter-der-Erste-Insel) in der Bellingshausen-See im Südpolarmeer.

Der «Ponant Icebreaker» wird auf der Vard-Werft, einer norwegischen Tochtergesellschaft des italienischen Schiffbauers Fincantieri, gebaut. Das Schiff wird 150 Meter lang und 28 Meter breit sein und in 135 Kabinen bis zu 270 Passagiere (sowie 187 Besatzungsmitglieder) aufnehmen können. 68 Kabinen sind Suiten mit Fensterfront und privater Terrasse. Dazu wird es zwei Panorama-Restaurants und ein Grillrestaurant haben. Mit an Bord sind überdies 16 Zodiac-Schlauchboote und zwei Helikopter.

Laut Vard liegt der Listenpreis für das Schiff bei rund 324 Millionen Dollar. Der Schiffsrumpf wird übrigens bei Vard Tulcea in Rumnänien hergestellt und im zweiten Quartal 2021 an Vard Søviknes in Norwegen ausgeliefert. Auf die Wintersaison 2021 hin wird das Schiff dann in Dienst gestellt.

Bereits davor wird Ponant vier weitere (herkömmliche) Expeditionsschiffe in Empfang nehmen können: 2018 werden die Schiffe «Le Lapérouse» und «Le Champlain» ausgeliefert, 2019 die Schiffe «Kerguelen» und «Bougainville». Alle diese Schiffe werden ebenfalls von Vard gebaut.

Modernste Technologie im Einsatz für die Umwelt

Ausgestattet mit Flüssigerdgas- (LNG) und Hybrid-Elektroantrieb setzt der neue Eisbrecher auch Massstäbe im Umweltschutz. Das Schiff hat eine «Cleanship»-Auszeichnung, weil es im LNG-Betrieb die Schadstoffemissionen reduzierte und im im Hybrid-Elektrobetrieb gar emissionsfrei ist. Das Schiff hält die neuen IMO-Regulierungen 2020 (International Maritime Organization) zur Limitierung des Schwefelgehalts von Schiffsabgasen auf 0,5 % ebenso ein wie die strengen Anforderungen für ECA (Emission Control Areas), den Sonderzonen der Schifffahrt. Für schonenden Energiegebrauch verfügt das Schiff über ein Energieoptimierungssystem mit präziser Verbrauchsmessung und Optimierung der Schiffssteuerung, ein Energierückgewinnungs-System («Waste Heat Recovery System») und modernste Elektrobatterien. Darüber hinaus verfügt es über ein modernes Brauchwasseraufbereitungssystem.

(JCR)