Die Kreuzfahrt zum Nordkap wird komplizierter

Ein für die Passagiere glimpflich verlaufener Auffahrunfall der MSC Preziosa im nordnorwegischen Hafen von Honningsvåg hat mehr Folgen, als ursprünglich angenommen: Für die beliebten Reisen ans Nordkap, wofür Honningsvåg der nächste Anlaufhafen für Kreuzfahrtschiffe ist, dürfte es für die verbleibenden Kreuzfahrten in diesem Jahr komplizierter werden.

Der Hintergrund: Am 13. Juli hatte das MSC-Schiff bei starken Windböen den Quai Nord im kleinen Ort gerammt. Während der Meeresgigant nur einige Dellen abbekam, wurde das Anlegequai, welches leicht ausserhalb des Zentrums liegt und speziell für grosse Kreuzfahrtschiffe konzipiert ist, massiv beschädigt. Bilder der Beschädigungen gibt es auf der Webseite von Radio Nordkapp zu sehen.

Nach einigen Abklärungen hat der Hafenbetreiber von Honningsvåg  nun gestern auf Facebook mitgeteilt, dass das Nordquai bis im Frühjahr 2018 infolge Reparaturarbeiten geschlossen wird. Deshalb werde es zu Umstellungen bei der Zuteilung der Quaiplätze kommen. Der Hafenbetreiber entschuldigt sich im Voraus für die Umstände, welche das mit sich bringt.

Das Problem ist nämlich, dass Honningsvåg auch täglich von einem Hurtigrutenschiff angelaufen wird; dessen Quaiplatz im kleinen Dorf ist zumindest während den Aufenthaltszeiten der Hurtigruten reserviert. Zudem ist dieses Pier für grössere Kreuzfahrtschiffe nicht geeignet. Es könnte dazu kommen, dass getendert werden muss, die Passagiere also mit Booten an Land gebracht werden, was umständlich ist. Andere Alternativen gibt es kaum: Wer ans Nordkap will, muss Honningsvåg anfahren. Vom Hafen aus bis zur Nordkap-Plattform sind es mit einem Fahrzeug nur 40 Minuten – von anderen Häfen in der Region aus ginge es deutlich länger.

Welche Schiffe betroffen sind, lässt sich aus der Cruise-Anlandungs-Agenda des Hafens Honningsvåg ablesen. Wer auf einem der Schiffe gebucht ist bzw. Kunden dort drauf hat, welche in nächster Zeit den Nordkap-Hafen anfahren, sollte sich im Vorfeld der Reise bei der Reederei informieren, ob und zu welchen Reiseplan-Änderungen es kommt.