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Nach dem Unglück vom 13. Januar 2012 blieb das Wrack der Costa Concordia noch acht Monate lang liegen, bevor es aufgerichtet werden konnte. Erst im Juli 2014 wurde das Wrack dann nach Genua abgeschleppt. Bild: Fotolia

Kapitän der Costa Concordia wandert hinter Gitter

32 Menschenleben hatte sein Manöver im Mittelmeer gefordert: Jetzt verdonnert das höchste italienische Gericht Francesco Schettino zu 16 Jahren Haft.

Die Staatsanwaltschaft Florenz forderte 27 Jahre Haft. So weit gingen die Richter des Obersten Gerichts nun nicht und verdonnerten Francesco Schettino am Freitag zu 16 Jahren Haft.

Es war der 13. Januar 2012: Nach dem Abendessen steuerte Francesco Schettino, der Kapitän der Costa Concordia, das Schiff mit 4229 Menschen an Bord auf der Fahrt von Civitavecchia nach Savona in einen Felsen vor der Insel Giglio. Bei der Katastrophe starben 32 Menschen. Statt an Bord zu verbleiben und zu helfen, machte sich Schettino in einem Rettungsboot aus dem Staub, obwohl noch Menschen an Bord waren.

Im Februar 2015 war Schettino wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung zu 16 Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Nachdem Staatsanwaltschaft und Verteidigung Berufung eingelegt hatten, kam der Fall im Mai 2016 vor das Berufungsgericht in Florenz. Die Richter bestätigten das Urteil. Doch Schettino – der stets seine Unschuld beteuert hatte – zog in eine weitere Instanz und auch die Staatsanwaltschaft legte erneut Berufung ein. So musste sich das höchste Gericht in Rom mit dem Fall befassen.

Die Rechtsanwälte der Familien der Todesopfer begrüssten das Urteil des obersten Gerichts. Es sei an der Zeit, dass Schettino für sein Verhalten in der Unglücksnacht bezahle, sagten sie.

(AWP/TN)