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Venedig: Proteste gegen Kreuzfahrtschiff

«No Grandi Navi», keine grossen Schiffe, stand auf den Bannern der rund 2000 Protestierenden, die einen Cruiseliner an der Einfahrt hindern wollten.

Am Sonntagabend war viel los auf dem zentralen Guidecca-Kanal Venedigs: Rund 2000 Menschen begaben sich auf kleinen Booten und Gondeln aufs Wasser und hielten Banner mit „No Big Ships“ und "No Grandi Navi" in die Höhe während die Ocean Majesty versuchte ins internationale Kreuzfahrtschiffterminal zu gelangen, was ihr schlussendlich trotz der Proteste gelang.

Die Anwohner und Umweltschützer demonstrieren gegen die rund 1500 Kreuzfahrtschiffe, die jedes Jahr Venedig ansteuern. Das Problem: Die Hafenstadt hat sonst schon einen zu hohen Meeresspiegel, dieser wird durch die vielen grossen Schiffen weiter nach oben gedrückt und die etlichen geschichtsträchtigen Bauten nehmen durch das Hochwasser Schaden. Die Unesco forderte deshalb ein Verbot für Kreuzfahrtschiffe, das bis 1. Februar 2017 umgesetzt werden soll.

Von 2013 bis Ende 2015 galt ein Gesetz, dass alle Schiffe mit einer Vermessung über 96‘000 BRZ (Bruttoraumzahl) vom Guidecca-Kanal verbannte. Ausserdem durften maximal fünf grosse Schiffe täglich den Kanal passieren. Lokale Regierungsbeamte sowie die Reedereien wollen an der Anlaufstation Venedig festhalten: Die Kreuzfahrtindustrie bringe den Bewohnern der Hafenstadt tausende Jobs.

(TN)