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Die Celebrity Eclipse ist eines der Schiffe, das bisher in Monterey angelegt hat. Bild: Celebrity Cruises

Monterey will keine Kreuzfahrtschiffe mehr empfangen

Die Stadt Monterey im US-Bundesstaat Kalifornien stellt kein Personal mehr zur Verfügung, um Kreuzfahrt-Passagiere am städtischen Hafen abzufertigen. Die Massnahme soll dazu führen, dass die Kreuzfahrtlinien Monterey Bay, eines der grössten Meeresschutzgebiete der USA, meiden.

Monterey an der US-Pazifikküste will als Destination für Kreuzfahrtschiffe so unattraktiv wie möglich sein. Die Stadtregierung hat entschieden, dass sie künftig kein städtisches Personal mehr zur Verfügung stellt, um die Ankunft von Kreuzfahrt-Passagieren abzuwickeln. Man hoffe, dass dieser Schritt der Kreuzfahrtindustrie signalisiert, dass sie in Monterey nicht mehr willkommen ist, heisst es von den Stadtbehörden.

Schiffe dürfen weiterhin in der Bucht vor Anker gehen und Gäste per Beiboot an Land bringen. Die Kreuzfahrtlinien müssen jedoch eigenes Personal im Hafen bereitstellen, um Passagiere am öffentlichen Dock der Stadt abzufertigen. Monterey Bay ist ein saisonaler Stopp - vor allem auf Kreuzfahrten nach Alaska und Mexiko. Für den März sind in der Bucht drei Ankünfte von Kreuzfahrtschiffen geplant, wie «Travel Weekly» berichtet.

Massnahme soll die Natur schützen

Die Stadt Monterey hat keine Befugnis, um es Kreuzfahrtlinien komplett zu verbieten, in der Bucht anzulegen. Der Abfertigungs-Boykott soll deshalb helfen, dass die Schiffe vermehrt einen Bogen um Monterey machen. Hauptgrund dafür ist der Schutz der Umwelt.

Monterey Bay ist eines der grössten Meeresschutzgebiete der USA. Durch den Monterey Canyon werden vom Kalifornienstrom grosse Mengen an kaltem, nährstoff- und sauerstoffreichen Tiefenwassers in die Bucht geführt. Deshalb hat sich in der Region ein aussergewöhnlich artenreicher Tangwald entwickelt.

Monterey Bay gehört zu den spektakulärsten Meeresschutzgebieten der Welt. Bild: Adobe Stock

Die Tangwälder zählen zu den artenreichsten Meeresgebieten der Welt. Es leben dort über 1000 verschiedene Spezies. Dazu gehören neben den als Tang bezeichneten Riesenalgen unter anderem auch viele Arten von Plankton, Muscheln, Krebsen, Meeresschnecken und Seepferdchen. Von Tangwäldern profitieren zahlreiche Meeressäuger wie Seehunde und See-Elefanten. Buckel- und Grauwale besuchen die Bucht auf ihren Wanderungen. Daneben gibt es viele Wasservögel.

(RSU)