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Daniel-Pauli Kaufmann mit interessieren Gästen am Tag der offenen Schiffe. Bild: stiegerpictures

Thurgau Travel steht vor goldenem Jahr

Dominik Buholzer

Thurgau Travel lud am Wochenende zu den «Tagen der offenen Schiffe». Mehr als 3000 Personen kamen in den Basler Hafen. Für das kommende Jahr ist der Schweizer Anbieter von Flussreisen sehr zuversichtlich und setzt mit der MS Thurgau Gold neue Massstäbe.

Die «Tage der offenen Schiffe» sind eine gute Gelegenheit für Interessierte, die Angebote und Schiffe von Thurgau Travel kennenzulernen oder einen der diversen Vorträge zu besuchen. Wegen der Coronapandemie war in den vergangenen zwei Jahren nichts möglich. Doch heuer lud das Ostschweizer Unternehmen wieder in den Hafen von Basel und das Interesse war sehr gross. Gut 3200 Personen hatten sich angemeldet. Ein Viertel davon waren dabei Neulinge, also Besucherinnen und Besucher, die noch nicht mit Thurgau Travel unterwegs waren.

Der Tag der offenen Schiffe zog zahlreiche Menschen in den Basler Hafen. Bild: Thurgau Travel

MS Thurgau Gold: Nachhaltiges Schiff in Europa

Besichtigen werden konnten am Freitag und Samstag die MS Antonio Bellucci, MS Thurgau Ultra, MS Edelweiss und MS Thurgau Prestige. Der eigentliche Star war die MS Thurgau Gold. Von ihr war an dem Anlass viel die Rede. Zu sehen gab es von ihr aber erst ein paar Bilder sowie ein nachgebautes Zimmer auf der MS Thurgau Ultra. Denn die MS Thurgau Gold befindet sich noch im Bau. Doch eines lässt sich schon heute sagen: Mit dem neuen Schiff wird Thurgau Travel neue Massstäbe setzen. «Es wird zum Zeitpunkt der Jungfernfahrt das modernste und nachhaltigste Flussschiff in Europa sein», sagte Daniel Pauli-Kaufmann, Geschäftsführer von Thurgau Travel. Und ein Blickfang: denn nomen est omen bei der MS Thurgau Gold. Sie wird einen goldfarbenen Anstrich bekommen.

Am zweiten Mai 2023 soll die Jungfernfahrt stattfinden, so sieht es der Zeitplan vor und Daniel Pauli-Kaufmann zeigte sich am Medientermin zuversichtlich, dass dieser eingehalten werden kann. Die MS Thurgau Gold wird die MS Thurgau Ultra ablösen, welche sieben Jahre im Dienst von Thurgau Travel stand. Das Nachfolgemodell verbraucht nicht nur zehn bis 20 Prozent weniger Treibstoff und stösst 90 respektive 80 Prozent weniger Feinstaub, Stickoxide und Kohlenwasserstoff aus, es bietet auch Platz für mehr Gäste. 120 Personen hatten Platz auf der MS Thurgau Ultra, 180 werden es auf der MS Thurgau Gold sein. Thurgau Travel hat für das neue Flaggschiff einen Betriebsvertrag bis 2027.

Daniel-Pauli Kaufmann und Pia Kaufmann von Thurgau Travel. Bild: Dominik Buholzer

25 neue Routen für 2023

Rund 25 Millionen Franken kostet der Bau der MS Thurgau Gold. Das ist nicht nur eine Investition in die Zukunft; die Motoren sind so ausgelegt, dass synthetische Treibstoffe ebenfalls verwendet werden können, wenn diese verfügbar sind. Thurgau Travel unterstreicht damit auch seine Position als führender Schweizer Anbieter von Flusskreuzfahrten in aller Welt. Investiert wird nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch in die Reisepläne. 2023 werden nicht weniger als 25 neue Routen aufgelegt, beispielsweise Norddeutschland mit seinen Hansestädten, Schifffahrten mit Start ab Düsseldorf oder die Stralsund-Tour. «Unsere Gäste sind sehr empfänglich für spezielle Sachen», sagt Daniel Pauli-Kaufmann.

Für 2023 ist Pauli-Kaufmann sehr optimistisch. Reisen würden zwar noch immer kurzfristig gebucht (rund vier Wochen vor Beginn). Die Buchungslage sei aber zufriedenstellend. Man hofft, 2023 an die Zahlen vor Corona anknüpfen zu können. Zuversichtlich stimmt den Geschäftsführer neben dem neuen Schiff auch die Tatsache, dass die teuren Kategorien derzeit besonders gut laufen. «Die Gäste gönnen sich öffentlich was», freut er sich.

Thurgau Travel wurde im Dezember 2001 von Hans Kaufmann gegründet. Der Reisepionier hat die Leitung mittlerweile mit Daniel Pauli-Kaufmann in jüngere Hände gelegt. An den «Tagen der offenen Schiffe» signierte er seine zweibändige Biografie. Darin tönt er auch ein grosses Zukunftsprojekt an: 2025, so sein Wunsch, soll ein batteriebetriebenes Schiff auf dem Bodensee seinen Betrieb aufnehmen. An Ideen mangelt es Thurgau Travel nicht.