Das Ende von Crystal Cruises

Crystal Cruises ist Teil der Genting Hong Kong Corporation, die erst vor Wochen Konkurs angemeldet hat (Travelnews berichtete). Seitdem haben die Gerichte Liquidatoren ernannt, um zu sehen, ob es Möglichkeiten gäbe, weiterhin Geschäfte für Gentings drei Kreuzfahrtlinien Crystal, Dream und Star Cruises zu tätigen. Für Crystal Cruises scheint dies zu diesem Zeitpunkt unmöglich zu sein. Sowohl die Crystal Symphony als auch die Crystal Serenity sind Berichten zufolge vor Freeport auf den Bahamas an die Kette gelegt worden.

Ende Januar teilte Peninsula Petroleum Far East einem US-Bundesgericht mit, dass die Muttergesellschaft von Crystal, Genting Hongkong, Crystal Cruises und Star Cruises eine Treibstoffrechnung in Höhe von 3,4 Millionen Dollar schuldet. Dies führte dazu, dass ein Bundesrichter einen US-Haftbefehl für das Schiff ausstellte, wenn es in die Vereinigten Staaten zurückkehrt.

Um dies zu vermeiden, fuhr die Crystal Symphony, die am 22. Januar in Miami anlegen sollte, stattdessen nach Bimini auf den Bahamas. Später wurde der Crystal Serenity von den Behörden in Aruba die Einreise verweigert und auch sie wurde auf die Bahamas umgeleitet, um einen US-Hafen zu vermeiden. Die Passagiere hatten beide Schiffe vor der Arrestaktion verlassen. Die meisten wurden mit der Fähre nach Port Everglades gebracht. Einige nahmen stattdessen einen Flug nach Hause, während andere mit einem Charterflug von Regent Seven Seas Cruises nach Aruba zurückkehrten, um an Bord der Seven Seas Mariner zu gehen.

Die Crystal Endeavor war kurzzeitig in Argentinien festgesetzt worden, ist nun aber auf dem Weg Richtung Norden mit aktuellem Ziel Montevideo. Es sind keine Passagiere mehr an Bord der Crystal-Schiffe. Diese wurden bereits zuvor auf den Bahamas beziehungsweise in Ushuaia ausgeschifft.

So viel ist klar: Die Banken übernehmen die Vermögenswerte des Unternehmens, insbesondere die drei Kreuzfahrtschiffe Crystal Serenity, Crystal Symphony und Crystal Endeavor. Offenbar übergeben diese das Schiffsmanagement an V-Ships und der Hauptsitz der Reederei in Miami soll Ende dieser Woche geschlossen und alle Mitarbeiter entlassen werden. V-Ships fungierte bereits als Besatzungsunternehmen für Crystal Cruises. Sie werden jetzt auch mit hoher Wahrscheinlichkeit sicherstellen, dass die Schiffsbesatzung zurückgeführt wird und eine Skeleton-Crew zur Instandhaltung an Bord bleibt, bis die Schiffe verkauft werden.

«Ich habe auf eine Erklärung unseres Präsidenten gewartet, aber bis jetzt habe ich noch kein Wort von seiner Seite gehört. Ich bin darüber informiert worden, dass das gesamte Büro von Crystal Cruises in den USA geschlossen wird. Alle Mitarbeiter haben gestern Nachmittag Kündigungsschreiben erhalten, und die meisten von ihnen werden morgen ihren letzten Arbeitstag haben. Und nur wenige von ihnen werden bis Freitag im Büro bleiben.

Die letzte Nachricht, die wir erhalten haben, ist, dass V.Ships unsere neue Verwaltungsgesellschaft sein wird, die von den Banken beauftragt wurde. Was jetzt und in Zukunft passieren wird, weiss ich nicht. Sobald wir einen Brief von unserem Präsidenten erhalten, werde ich ihn mit Ihnen teilen. Leider ist dies das Ende von Crystal Cruises, und wir wissen nicht, was in Zukunft passieren wird. Ich denke, die Schiffe stehen zum Verkauf, und bis dahin wird V.Ships unsere Verwaltungsgesellschaft sein. Ich weiss, dass Sie wahrscheinlich eine Menge Fragen haben, aber leider habe ich im Moment keine Antworten.»

Die Reederei schien bis vor kurzem auf dem richtigen Weg für eine glänzende Zukunft zu sein. Seit der Übernahme von Genting Hong Kong wuchs Crystal Cruises erheblich auf zwei mittelgrosse Kreuzfahrtschiffe, fünf Flussschiffe, einen Privatjet namens Crystal Skye und ein Expeditionsschiff. Weder Crystal Cruises, Genting Hong Kong noch V-ships haben Ankündigungen über die Zukunft von Crystal Cruises gemacht, doch über das Ende der Reederei war seit dem finanziellen Zusammenbruch von Gentin Hong Kong, der Muttergesellschaft des Unternehmens, gemunkelt worden.