Cruise

Mit dem eigenen Auto und der Moby Line nach Korsika - die Eigenanreise statt dem Flug scheint verstärkt im Trend zu liegen. Bild: Cruise & Ferry Center

«Eigenanreisen mit Fährstrecke sind auch für Reisebüros ein Geschäft»

Rebecca Giger von Cruise & Ferry Center bemerkt ein steigendes Interesse an Ferienanreisen mit der Fähre - und erklärt, warum das auch für Reisebüros von Interesse sein kann.

Rebecca Giger

Letzte Woche war das Team des Cruise & Ferry Center aus Muri (AG) als Aussteller am Suisse Caravan Salon in Bern mit dabei. «Wir waren sehr positiv überrascht über die Besucherzahl», erklärt Inhaberin und Geschäftsführerin Rebecca Giger. Sie stellte fest, dass das Interesse an Fährreisen stetig zunehme – «dank dem Camper-Boom und der Bevorzugung von Reisen mit dem eigenem Fahrzeug.»

Nun ist es aber so, dass Eigenanreisen und damit verbunden auch Fährstrecken im Reisebüro oft übergangen wurden, weil darin kaum ein «Business Case» gesehen wurde. Doch mit der Bedürfnisänderung bei Reisenden infolge der Covid-Pandemie hat der Fährvertrieb neues Gewicht erhalten, ist Giger überzeugt. Deshalb sei es wichtig, sich auch mit Fähren auseinander zu setzen: «Wenn man kompetent über jede Reiseart beraten kann, also auch über Fährstrecken, erhöht man sein Ansehen als fachkompetente Beratungsstelle gegenüber dem Kunden.» Selbstverständlich stehe das Cruise & Ferry Center mit Rat und Tat im Hintergrund zur Stelle. Und nicht zuletzt wird für die Vermittlung von Fährverbindungen auch eine Kommission an die Reisebüros bezahlt.

Beispiel? Bei der Vermittlung von Fähr-Fahrten nach Spanien, Sardinien oder Sizilien mit der modernen Grimaldi Lines profitieren Reisebüros von einer Kommission von bis zu 10%. Und die Kommission ist nicht das einzige Verkaufsargument - die Fährtickets sind auch flexibel. Bei einer Buchung mit Moby Lines & Tirrenia für die Fährüberfahrt nach Sardinien, Sizilien oder Korsika gibt es die Möglichkeit, das Ticket so oft man will umzubuchen. Möchten die Kunden das Reisedatum ändern, aber das endgültige Datum der Reise steht noch nicht fest, kann das Ticket «geparkt» und bis Ende 2022 genutzt werden! Und auch die Fährgesellschaft Grandi Navi Veloci (GNV) bietet sehr flexible Stornierungsgebühren an - seit Juli 2021 betreibt GNV übrigens auch die Fährrouten von Barcelona und Valencia nach Mallorca und Ibiza.

Die detaillierten News und Infos findet man auf der Website des Cruise & Ferry Center. «Wir arbeiten zurzeit fleissig an unserem neuen Online-Tool und vielen neuen Kooperationen - 2022 wird bei uns sehr spannend», versichert Giger. Die wichtigsten Fährverbindungen sind über das neue Online-Tool einfach und bequem buchbar. In den kommenden Wochen werden noch weitere Fährgesellschaften freigeschaltet, unter anderem Anek Superfast (Fähren nach Griechenland) und Stena Line (Fähren nach Skandinavien, Grossbritannien & Irland, Baltikum).

Warum überhaupt Fähren verkaufen?

Nun fragen sich vielleicht einige, weshalb man Fähren aktiv verkaufen soll. Es gibt durchaus einige gute Verkaufsargumente dafür. Ein wichtiges Argument ist sicherlich, dass es natürlich keine Gepäcklimite gibt und das Auto vollgestopft werden kann. Trotz Benzin- und Mautkosten sowie dem Fährpreis wird die Anreise für eine Familie in der Regel günstiger sein als mit dem Flugzeug - und man ist vor Ort mit dem eigenen Auto mobil. Und, ganz wichtig: Haustiere sind willkommen. Je nach Fährschiff gibt es an Bord grosszügige Aussendecks mit genügend Auslauf und auch für Hundetoiletten ist meist gesorgt. Auf Nachtüberfahrten werden oft spezielle Haustierkabinen angeboten.

An Bord kann sich der Fahrer entspannen und die Ferien beginnen bereits mit einer Art Mini-Cruise. Je nach Fährschiff stehen unterschiedliche gastronomische Einrichtungen zur Verfügung, von Cafés über Buffetrestaurants hin zu ausgezeichneten À-la-carte-Restaurants. An Bord wird es zudem nie langweilig: Die meisten Fähren bieten diverse Freizeitangebote, von der Spielecke bis hin zur Kinderanimation, Bühnenshows, Discos, Animationsprogramm und Spielautomaten. Selbstverständlich gehören auch Shoppingangebote dazu.

Europa wieder gemächlich mit Auto und Fähre entdecken - Giger ist überzeugt, dass dies im kommenden Sommer gefragt sein wird. Reisebüros sollten dafür gewappnet sein.

(JCR)