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Costa macht jetzt Jagd auf Geister
Nina WildIm Rahmen eines umfassenden Re-Branding hat Costa Crociere ihre Landausflüge komplett überarbeitet. Das Ziel ist es, die besuchten Orte intensiver näherzubringen und mehr Zeit an den Destinationen zu gewährleisten. Dafür wurden die Liegezeiten in den Häfen optimiert. Um spezielle Erlebnisse anbieten zu können, stand die Reederei in engem Kontakt mit den Gemeinschaften vor Ort. So wurden die Programme mit versteckten Juwelen bereichert und es werden nicht nur die klassischen Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Wie ein solcher Ausflug aussieht, konnte Travelnews an Bord der Costa Smeralda beim Tagesausflug in Genua miterleben.
«Ghost Tour», heisst eine der neuen geführten Landgänge in der italienischen Stadt Genua. Zurzeit sind Ausflüge von Bord nur in der sogenannten «Costa Bubble» mit einer fixen Gruppe inklusive spezialisiertem Guide möglich. Nach dem Ausstieg aus der Costa Smeralda wird die Gästegruppe von einer Führerin im Bus empfangen. Nach rund 40 Minuten Fahrzeit kommen Reisende von Savona in Genua an. Die Geistertour startet beim Palazzo Reale.
Der Spuk kann losgehen
Bereits kurze Zeit später beim Haus von Christoph Kolumbus beginnt der Spuk. Die Reiseleiterin erzählt die Geschichte einer alten Frau, die plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist und verwirrt nach ihrem Zuhause gesucht hat. Dabei hat sie lediglich ein paar alte Münzen, die es so längst nicht mehr gibt. Niemand weiss wer sie ist und woher sie kommt.
Und siehe da: Auch auf der Tour taucht eine schwarz gekleidete alte Dame auf, die verwirrt nach dem Weg fragt. Natürlich ist das nicht der richtige Geist, sondern eine von Costa engagierte Schauspielerin von der «Circolo Culturale Fondazione Amon». Die Vereinigung organisiert solche Geistertouren schon seit 1997 in Genua und anderen europäischen Städten. Dank einer Zusammenarbeit mit dem italienischen Kreuzfahrtkonzern, kommen nun auch Costa-Gäste in den Genuss dieses Spektakels. Und tatsächlich zog ein kurzer Schauer über den Rücken der Autorin dieses Artikels, als die Frau aus dem Busch kam.
Der Spaziergang geht weiter durch die verwinkelten Gassen und zu hübschen Plätzen und historischen Kirchen der Hafenstadt. Währenddessen lauscht man den gruseligen Legenden, welche die Reiseleitung auf perfektem Deutsch erzählt. Und immer wieder tauchen die Gestalten wie aus dem Nichts auf. Tatsächlich gibt diese Inszenierung eine andere Sicht auf die Leute und deren Kultur. Denn die schaurigen Legenden sind ein wichtiger Bestandteil der Stadtgeschichte. Nebenbei wird auch viel Wissen über die Geschichte und Architektur der Bauwerke vermittelt. Auf dem Programm steht etwa die Piazza De Ferrari, die Kathedrale von Genua, die Porta Soprana, das Opernhaus oder die Piazza di San Matteo.
Die Halbtagestour endet schliesslich im Restaurant Le Terrazze del Ducale, denn nichts geht über das Probieren lokaler Köstlichkeiten, oder? Serviert werden etwa hausgemachte Käsefocaccia, mit Hackfleisch gefülltes Gemüse, Stockfisch-Kartoffel-Salat oder mit eiern und Erbsen gefüllte Kalbsbrust. Die Krönung ist aber zweifelsohne die hausgemachte Pasta mit Walnuss-Sauce und grünem Pesto. Dazu gibt es lokalen Wein.
Zweifelsohne ist die neue «Ghost Tour» durch die vielen kleinen Schauspieleinlagen, welche authentisch inszeniert wurden, besonders lebendig und anders als andere Stadtführungen. Weitere Beispiele für die überarbeiteten Landausflüge sind «Ein ganzer Tag in der Welt von Salvador Dalì» in Barcelona, der «Strandtag in Cagliari» oder «Segeln in Santorini» auf einem Katamaran. Die Ausflüge sind noch nicht online, werden aber in Kürze aufgeschaltet und buchbar gemacht. Ob die neuen Touren Erfolg haben werden, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Im Rahmen des Re-Branding wurde übrigens auch das Costa-Logo neu gestaltet und das neue Spezialitätenrestaurant Archipelago auf der Costa Smeralda eröffnet, in welchem Gäste gegen einen Aufpreis Destinationsspezifische Menüs von den drei Spitzenköchen Bruno Barbieri, Hélène Darroze und Ángel León geniessen können.