Cruise
Heisst die Zukunft der Kreuzfahrt Wasserstoff?
MSC Cruises hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 CO2-neutral auf den Weltmeeren unterwegs zu sein. Für ein neues Projekt, dass die Reederei gemeinsam mit Fincantieri und Snam verwirklichen will, wurden kürzlich die Grundsteine mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung gelegt. Zusammen legen die drei Unternehmen die Bedingungen für das Design und den Bau des weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Kreuzfahrtschiffs fest. Zunächst wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Diese soll untersuchen, unter welchen Voraussetzungen die Konstruktion und der Bau eines wasserstoff-betriebenen Hochseeschiffs – das in bestimmten Bereichen einen emissionsfreien Betrieb ermöglichen würde – sowie die Entwicklung der zugehörigen Wasserstoff-Bunkerinfrastruktur, durchführbar wäre.
Gemäss den Bedingungen der Absichtserklärung werden die drei Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten wichtige Faktoren im Zusammenhang mit der Entwicklung von wasserstoffbetriebenen Kreuzfahrtschiffen untersuchen. Dazu gehören die Anordnung der Schiffsräume zur Unterbringung von H2-Technologien und Brennstoffzellen, die technischen Parameter der Systeme an Bord, die Berechnung der potenziellen Treibhausgasemissionen sowie eine technische und wirtschaftliche Analyse der Wasserstoffversorgung und -infrastruktur.
Der Vorteil an «grünem» Wasserstoff sei, dass er ohne fossile Brennstoffe hergestellt werden kann und er ist - wenn erneuerbare Energien zur Aufspaltung von Wasser bei der Elektrolyse verwendet werden - über den gesamten Lebenszyklus emissionsfrei. Er kann zur Erzeugung von elektrischem Strom durch eine Brennstoffzelle verwendet werden, wobei nur Wasserdampf und Wärme freigesetzt werden. Diese Art von Wasserstoff birgt ein grosses Potenzial, um zur CO2-Reduzierung der Schifffahrtsindustrie, einschliesslich der Kreuzfahrt, beizutragen – sei es in seiner reinen Form oder als von Wasserstoff abgeleiteter Kraftstoff, hebt MSC in einer Medienmitteilung hervor.
«Mit diesem Projekt übernehmen wir die Führungsrolle, um diese vielversprechende Technologie in unsere Flotte und in die Industrie zu einzuführen und gleichzeitig ein starkes Signal an den Markt zu senden, wie ernst wir unsere Umweltverpflichtungen nehmen. In dem Masse, wie wir Entwicklungen neuer maritimer Technologien treiben, werden wir auch dafür sorgen, dass die Energieversorger auf uns aufmerksam werden und die Produktion hochfahren. Auch die Regierungen und der öffentliche Sektor werden sich dann einschalten, um notwendige Unterstützung für die CO2-Reduzierung der Kreuzfahrt und der Schifffahrt zu leisten», sagt Pierfrancesco Vago, Executive Chairman der Kreuzfahrtsparte der MSC Group.