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Ein ehemaliges Forschungsschiff für die Flüchtlinge im Mittelmeer
Wie cruisetricks.de berichtet, hat der Verein Sea-Watch e.V. um den Vorsitzenden Harald Höppner mit Spendengeldern das ehemalige Fischerei-Forschungsschiff „Clupea“ gekauft und zum Flüchtlings-Rettungsschiff Sea-Watch 2 umgebaut.
Die Sea-Watch-Helfer gehen davon aus, dass durch das Abkommen mit der Türkei künftig wieder vermehrt Flüchtlinge die Überfahrt im zentralen Mittelmeer versuchen werden. Das Rettungsschiff soll daher zunächst vor der libyschen Küste zum Einsatz kommen. Die Sea-Watch 2 sei flexibel und ganzjährig einsetzbar, wie der Verein mitteilt. Auf der speziell dafür auf dem Schiff eingerichteten medizinischen Station, könnten auch Schwerverletzte behandelt werden. In den “Search-and-Rescue“-Einsätzen (SAR) würden Flüchtlingsboote aktiv gesucht und das Überleben der Menschen mit medizinischer Erstversorgung und durch das Aushändigen von Trinkwasser und Rettungswesten sichergestellt.
Im Jahr 2015 wurde das erste Schiff des Vereins, die Sea-Watch, zum Hilfseinsatz vor Lampedusa entsendet. Dabei wird auf jeweils 14-tägigen Ausfahrten zwischen der libyschen Küste und der italienischen Insel Lampedusa - welche eine der Hauptfluchtrouten darstellt - ein weiträumiges Operationsgebiet abgefahren, um in Seenot befindliche Flüchtlingsboote zu finden und zu versorgen. Zwischen Juni und Oktober habe der Verein so über 2000 Menschen finden und versorgen können. Die Besatzung wechsle stetig und besteht aus 8-9 Mitgliedern, darunter einen erfahrenen Kapitän, Nautiker, medizinisches Personal, Mechaniker und einen Journalisten. Dieses Projekt pausiert momentan wegen schlechten Wetters.
Weiter sucht der Verein Sea-Watch zwischen dem türkischen Festland und der griechischen Insel Lesbos mit einem Schnellboot in Tageseinsätzen nach Flüchtlingsbooten.
Laut des Vereins sind 2014 über 3'400 Menschen bei dem Versuch gestorben, Europa über das Mittelmeer zu erreichen. Entweder, weil die Boote überladen, für derartige Reisen mangelhaft konstruiert waren und sanken, weil die Boote zur Rückfahrt gezwungen wurden oder weil es schlicht nicht genügend überlebenswichtige Ressourcen an Bord gegeben habe.
Der Vorsitzende Harald Höppner geht davon aus, dass die Sea-Watch 2 noch einige Jahre auf dem Mittelmeer zu tun haben wird, da sich eine politische Lösung in Form von einer Safe-Passage, also eines sicheren und legalen Einreiseweges, im Moment nicht abzeichne.