Cruise

Bald soll es auch für die US-Kreuzfahrtindustrie wieder losgehen, denn die «No Sail Order» ist Ende Oktober ausgelaufen. Bild: Belinda Fewings

Grünes Licht für die amerikanische Kreuzfahrtindustrie

Die «No Sail Order» des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) lief Ende Oktober aus. Ein Restart der Kreuzfahrten in den USA ist jedoch mit vielen Auflagen und Geduld verbunden.

Am vergangenen Wochenende lief die achtmonatige «No-Sail»–Verordnung, welche für Kreuzfahrten ab und an amerikanischen Häfen galt, aus. Die «No Sail Order» der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) stellte Mitte März den amerikanischen Kreuzfahrtbetrieb für 30 Tage ein. Nach Ablauf dieses ersten Kreuzfahrtenbanns, entschieden sich die Cruise Lines International Association (CLIA)-Mitglieder zweimal nacheinander freiwillig dazu, Kreuzfahrten bis Ende Oktober weiter auszusetzen.

Nun soll also bald wieder grünes Licht für die amerikanischen Kreuzfahrt-Reedereien wie Carnival Corporation, Royal Caribbean Group und Norwegian Cruise Line Holdings gelten. Auf ein rasches Comeback der Branche deutet dennoch wenig hin. Auch angesichts der neuen Infektionszahlen (knapp 100‘000 Neuinfektionen am Freitag 30. Oktober) in den USA ist das Timing der CDC-Massnahme etwas überraschend.

Das 40-seitige Dokument für einen schrittweisen Ansatz der sicheren und verantwortungsvollen Wiederaufnahme von Passagierkreuzfahrten der CDC, umfasst viele Auflagen für einen Restart des Kreuzfahrtbetriebs. Neben den üblichen Hygiene- und Gesundheitsmassnahmen sieht CDC nämlich unter anderem auch mehrere Testfahrten sowie eine Beschränkung der jeweiligen Reisedauer auf maximal sieben Nächte vor. Wie die Royal Carribean Group mitteilt, würde die Kreuzfahrt-Reederei gerne wieder Gäste an Bord begrüssen, bis dorthin sei aber noch viel zu tun und das Unternehmen sei entschlossen, sich die Zeit zu nehmen, um die Dinge auch richtig zu machen. Dies beinhalte die Schulung der Crew in neuen Gesundheits- und Sicherheitsprotokollen und die Durchführung einer Reihe von Probesegeln, um diese Protokolle unter realen Bedingungen einem Stresstest zu unterziehen. Was bedeute, dass ein schneller Neustart definitiv nicht möglich sei.

In den ersten Phasen der Rückkehr müssen Kreuzfahrtschiffbetreiber nachweisen, dass sie die Anforderungen an Tests, Quarantäne und Isolation sowie social Distancing einhalten, um die Besatzungsmitglieder zu schützen, während sie die Laborkapazität aufbauen, die zum Testen der Besatzung und künftiger Passagiere erforderlich sein wird. Weitere Phasen umfassen simulierte Reisen (Scheinreisen) mit Freiwilligen, die die Rolle von Passagieren übernehmen, um die Fähigkeit von Kreuzfahrtschifffahrtsunternehmen zu testen. Erst nach einer Zertifizierung sind Kreuzfahrten mit Gästen an Bord wieder möglich. Zudem dürfen diese vorerst nicht länger als eine Woche dauern.

(NIM)