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Kuoni Cruises verzichtet künftig auf den Verkauf von Massentourismus-Kreuzfahrten und konzentriert sich unter anderem mehr auf Segel- oder Yachtreisen. Bild: Daniel Sharp

Kuoni Cruises vermittelt keine Volumen-Reedereien mehr

Im Kreuzfahrten-Volumengeschäft nimmt der Schiffsreisespezialist von DER Touristik Suisse eine Angebotsanpassung vor. Kuoni Cruises wird künftig auf den Verkauf von Privatyachten und Segelreisen setzen statt auf Kreuzfahrten von grossen Reedereien.

Der Spezialveranstalter Kuoni Cruises von DER Touristik Suisse richtet sich neu aus: Ab dem 1. November 2020 verzichtet Kuoni Cruises auf die Vermittlung von Volumen-Reedereien an Schweizer Reisebüros und deren Kundinnen und Kunden. Auf Anfrage von Travelnews bestätigte Markus Flick, Mediensprecher von DER Touristik Suisse: «Von dieser Entscheidung betroffen sind AIDA Cruises, Costa Kreuzfahrten, MSC Kreuzfahrten sowie TUI Cruises».

Die neuen Rahmenbedingungen in der Touristik und die steigende Bedeutung von Ferienreisen abseits des Volumentourismus hätte das Unternehmen veranlasst, sich neu auszurichten, wie DER Touristik Suisse in einer Mitteilung schreibt. Dieser Entscheid wurde gemäss Flick schon vor der Ankündigung von MSC, auf Direktinkasso umstellen zu wollen, getroffen. «Allerdings ist diese Frage bei der Auswahl zukünftiger Reederei-Partnern von Kuoni Cruises durchaus von Relevanz», ergänzt er weiter.

Die Reisemarke Kuoni Cruises fokussiert ihr Angebot in Zukunft auf aufstrebende Nischen-und Premiumprodukte wie Privatyachten, Segelreisen und Expeditionsfahrten. Kleinere Schiffe und exklusivere Reiserouten mit erhöhtem Beratungsbedarf gewinnen an Bedeutung, während Kreuzfahrten auf grossen Passagierschiffen fortan keinen Schwerpunkt im Sortiment mehr bilden, teilt das Unternehmen weiter mit. Die Kuoni-Reisebüros vermitteln in Zukunft direkt zwischen ihren Kunden und den von der Neupositionierung von Kuoni Cruises betroffenen Reedereien.

«Die Nachfrage nach bisher eher im Nischensegment angesiedelten Produkten wie Privatyachten, Segelreisen, Expeditionsfahrten sowie aussergewöhnlichen Routen entwickelte sich insbesondere vor der Pandemie erfreulich und ermöglichte uns dank erhöhtem Beratungsbedarf in vielen Fällen eine nachhaltige Kundenbindung. Im stark umkämpften Volumenkreuzfahrtmarkt hingegen entpuppt sich sowohl die Differenzierung zu Mitbewerbern als auch der Preisdruck zunehmend als anspruchsvoll. Schliesslich besteht aktuell schon aus technischen Gründen kein Interesse an einer Umstellung auf Direktinkasso, wie von der einen oder anderen Reederei initiiert», erklärt Cornelia Gemperle, General Manager Kuoni Cruises.

Auf die Frage, ob sich durch die Neupositionierung von Kuoni Cruises etwas am Personalbestand in der Abteilung ändert, meint Flick ganz klar: «Das Angebot eines Volumengeschäfts ist mit hohen administrativen Aufwänden verbunden und daher personalintensiv. Kuoni Cruises hat sich im Rahmen der Neupositionierung daher auch neu aufgestellt. Der Stellenabbau ist im Vergleich mit anderen Abteilungen und Marken von DER Touristik Suisse jedoch nicht überproportional ausgefallen».

(NIM)