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Kreuzfahrtriese Carnival, hier mit der Carnival Sunshine, steuert ungewissen Zeiten entgegen. Bild: Carnival Corporation

Saudis steigen bei Carnival ein

Der Saudi-Staatsfonds PIF hat sich eine 8-Prozent-Beteiligung am Kreuzfahrtriesen Carnival gesichert – zu einem günstigen Preis.

Der Kreuzfahrtkonzern Carnival, zu dem auch Aida Cruises und Costa Kreuzfahrten gehören, erlebt wie alle Reedereien derzeit die schwierigsten Wochen der Unternehmensgeschichte. Erst waren die beiden Princess-Schiffe «Grand Princess» und «Diamond Princess» von Corona-Fällen betroffen und mittlerweile ist praktisch die gesamte Carnival-Flotte bis im Mai geankert. Die gesamte Tourismusindustrie leidet unter der Corona-Pandemie, am stärksten derzeit die Kreuzfahrten.

Das ist ein guter Moment, um einzusteigen, hat sich der Saudi-Staatsfonds PIF gesagt und sich kurzerhand mit rund acht Prozent an der Carnival Corporation beteiligt, wie dies aus einer Mitteilung der US-Börsenaufsicht vom Montag hervorgeht. Der Fonds war bisher nicht an Carnival beteiligt. Gemäss der letzten Schlussbewertung des Carnival-Aktienkurses erhalten die Saudis die Beteiligung für 370 Millionen US-Dollar – ein vergleichsweise tiefer Preis. Anfangs Jahr hätte eine acht Prozent Beteiligung noch rund 660 Millionen Dollar gekostet.

An der Börse nahmen Anleger die Investition der Saudis erleichtert auf – die Aktie legte zunächst um fast ein Viertel zu. Es ist nicht das erste Mal, dass PIF Geld in US-Firmen steckt. So ist der Fonds etwa auch am Fahrtenvermittler Uber oder dem E-Autobauer Tesla beteiligt.

Letzte Woche kündigte Carnival an, 6,25 Milliarden Dollar an kombinierten Schulden und Eigenkapital aufzunehmen und auf eine Dividende zu verzichten, um die Corona-Krise zu meistern. Teil des Kapitalpakets war die Ausgabe von 500 Mio. neuen Aktien zum Stückpreis von acht Dollar. Gemäss Börsenkreisen soll der saudische Staatsfonds sein Paket aber nicht darüber erworben haben, sondern im freien Markt.

(TN)