Cruise

Noch fehlen die Masten, doch der Stapellauf der Sea Cloud Spirit ist vollzogen und es steht nichts im Weg, im August mit den regulären Kreuzfahrten zu beginnen. Bild: Sea Cloud Cruises

Gestatten, hier kommt die Sea Cloud Spirit

Bald stellt die Hamburger Reederei Sea Cloud Cruises ihren dritten Windjammer in Dienst. Zur Vorstellung bei Kunden und Trade-Partern ist man diese Woche unter anderem in der Schweiz unterwegs. Wir haben die News zum Luxus-Segler zusammengetragen.

Seit längerem ist bekannt, dass die Hamburger Reederei mit der «Sea Cloud Spirit» eine Erfolgsgeschichte fortsetzen wird, welche vor 40 Jahren mit der «Sea Cloud» begann und 2001 mit der «Sea Cloud II» fortgesetzt wurde. Die beiden bekannten Schiffe wie auch das neue, noch in Entstehung befindliche Schiff sind Windjammer, also Grosssegler, welche in diesem Fall speziell als Kreuzfahrtschiffe im Luxusbereich konzipiert sind.

Die brandneue «Sea Cloud Spirit» feierte am vergangenen 27. Oktober ihren Stapellauf, allerdings noch ohne Masten, und befindet sich aktuell auf der Werft Metalships & Docks im spanischen Vigo im End- und Innenausbau. Sie ist als Dreimast-Vollschiff konzipiert und wird über rund 4100 Quadratmeter Segelfläche verfügen. Natürlich ist die Neugier von Kunden und Trade-Partnern gross, wie denn das Schiff aussehen wird. Deshalb ist Sea Cloud Cruises diese Woche auf Roadshow und präsentiert das neue Schiff mittels eines 40-minütigen Films in Kinos. Am 27. Januar gab es einen Endkunden- und Tradepartner-Anlass (in einem) in Basel, am 28. Januar in Zürich im Kino Alba, heute wird die Roadshow in Wien fortgeführt. Bei den Anlässen in der Schweiz waren rund 170 Personen dabei.

Wolfgang Heumer, der für Sea Cloud Kommunikationsaufgaben wahrnimmt, hat das neue Schiff persönlich bei Travelnews vorgestellt, und hält fest: «Die Arbeiten liegen gut im Zeitplan. Am 20. August wird das Schiff getauft, die Jungfernfahrt ist auf den 29. August 2020 festgesetzt und wird von Lissabon nach Rom führen. Zwischendurch legt die Sea Cloud Spirit in Cádiz und Málaga an, wird Ibiza und Menorca ansteuern sowie vor Alghero und Porto Cervo auf Sardinien ankern. Bis Ende Oktober bleibt das Schiff im westlichen Mittelmeer, unter anderem mit Ankerungen vor Elba oder St. Tropez, und danach in den Kanaren eingesetzt werden. Nach der Atlantiküberquerung vom 9. bis 24. November 2020 fährt die Sea Cloud Spirit bis Anfang 2021 in der Karibik und durch den Panamakanal.»

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So wird die Sea Cloud Spirit nach der Fertigstellung aussehen. Bild: Sea Cloud Cruises

Auch auf dem neusten Schiff von Sea Cloud Cruises wird es nur das Beste geben. Der 138 Meter lange Dreimaster bietet Platz für 136 Passagiere. Diese können sich auf viel Raum unter freiem Himmel, 69 grosszügige Aussenkabinen (siehe Bild unten), wovon 25 mit einem Balkon versehen sind, ein exklusives Wellness- und Spa-Konzept sowie elegantes Design im klassischen Yacht-Stil freuen. Erstmalig auf einem Segelschiff wird das Schiff übrigens über einen Passagierlift verfügen, der die verschiedenen Decks verbindet. Nebst dem Fine-Dining-Restaurant wird es auf der Sea Cloud Spirit überdies ein Bistro auf dem Lidodeck geben, wo sich Gäste zeitlich flexibel aus einem Bistroangebot verpflegen können.

Heumer schwärmt nicht nur vom Produkt, sondern auch von den Gästen, zur Hälfte Repeater, welche teils die Crews längst persönlich kennen, weshalb es an Bord teils eine fast schon familiäre Atmosphäre gebe. «Die Passagiere haben alle eine Affinität zum Segeln», so Heumer. Und sie können sich auf zahlreiche spezielle Themenreisen freuen, etwa eine Talentförderungsreise in Zusammenarbeit mit dem Pianobauer Steinway & Sons, spezielle Kulinarik- oder Architektur-Reisen, eine Reise zum «Grand Prix Monaco Historique» oder, ganz speziell, eine gemeinsame Reise - in diesem Fall von der Sea Cloud und der Sea Cloud II - zur Bucket-Regatta vor St. Barths.

Ganz schön geräumig: Die Owner's Suite auf der Sea Cloud Spirit. Bild. Sea Cloud Cruises

Natürlich sind die Grossegler auch umweltfreundlich, das bringt Segeln mit sich. Eine andere Antriebsform haben die Schiffe jedoch auch, für Manöver oder falls es mal an Wind fehlt. Der Neubau ist mit zwei diesel-elektrischen Antrieben mit einer Leistung von jeweils 1700 kW ausgestattet. «Für Sea Cloud Cruises war es von Anfang an selbstverständlich, alle Schiffe mit schwefelarmen Marinediesel zu betreiben», hält Heumer fest und ergänzt, dass die Sea Cloud bei einer Atlantiküberquerung 2019 tatsächlich auf lediglich eine Maschinenstunde kam, der Rest nur gesegelt wurde. Umweltfreundlich, ruhig - und noch wirklich von Hand gesegelt, wobei die Gäste durchaus auch mal mithelfen dürfen, allerdings nicht auf den Masten oben, aus Versicherungsgründen.

Das einmalige Feeling der Segelkreuzfahrt mit Sea Cloud Cruises lassen sich die rund 6000 Gäste pro Jahr durchaus etwas kosten. Die Schweizer stellen laut Heumer übrigens den zweitwichtigsten Quellmarkt dar; insgesamt machen Gäste aus den DACH-Märkten rund die Hälfte aller Passagiere aus. Etwa die Hälfte der Reisen wird entweder über den B2B-Kanal ode rim Direktverkauf vertrieben, die andere Hälfte sind Charterreisen. Nach diesen orientiert sich auch die jeweilige Routenführung. Beispiel: Die Sea Cloud wird für eine exklusive Hochzeit in Südengland verchartert. Dann wird das Routing der öffentlichen Reisen davor und danach entsprechend zu Zielen in der Nähe geführt. Die Schiffe von Sea Cloud können eigentlich überall hin, ausser zu den eisigen Polargewässern, weil die Eisklasse fehlt. Das macht jedoch nichts. Die Hamburger Reederei hat vor allem den Ruf eines Karibik-Experten. «Die Crews kennen jedes sich extrem gut aus, schliesslich sind fast alle seit Jahren dabei, einige schon seit 30 Jahren», schliesst Heumer.

PS: Ein Video zum Stapellauf der Sea Cloud Spirit gibt es unter diesem Link.

(JCR)