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Über 20 Jahre nach Eröffnung von Castaway Cay (Bild) wird Disney Cruise Lines demnächst ein zweites Exklusiv-Angebot für Gäste auf den Bahamas bieten können. Bild: Web,aster Corey/Disboards

Die Reedereien nehmen die Landangebote vermehrt in die eigene Hand

Disney Cruise Land wird nebst seiner Privatinsel auf den Bahamas bald auch einen Privathafen betreiben. Bei Royal Caribbean steht derweil die Eröffnung von gleich fünf neuen Privatinseln bevor.

«Land in Sicht» heisst im modernen Kreuzfahrtgeschäft auch, dass die Reedereien eigene Privatinseln kaufen, diese nach eigenem Geschmack gestalten und dort für die eigenen Passagiere exklusive Landgänge anbieten. Das Konzept gibt es schon lange, doch mit der boomenden Kreuzfahrtindustrie wächst auch das Bedürfnis der Reedereien, mehr solche Angebote zu haben.

Disney Cruise Line beispielsweise besitzt bereits seit 1998 auf den Bahamas die Privatinsel «Castaway Cay» (eigentlich Gorda Cay, die zu den Abaco-Inseln unweit von Florida gehört). Dort können Disney-Gäste verweilen, surfen, Disney-Charaktere treffen und vieles mehr. Da Disney bis 2023 die Flotte von aktuell vier auf sieben Schiffe erweitern wird, muss nun auch das Erlebnisangebot erweitert werden.

Wie am 9. März bekannt wurde, hat Disney nun Verträge für einen zweiten Exklusivbereich auf den Bahamas unterzeichnet. Hierbei handelt es sich nicht mehr um eine ganze Insel, sondern um einen Disney-eigenen Erlebnishafen. Dieser liegt beim Lighthouse Point in Bannerman Town auf der Insel South Eleuthera. Die Investmentsumme soll zwischen 250 und 400 Millionen Dollar tragen. 76,8 der insgesamt 746 Hektar Land sollen als Nationalpark genutzt werden.

Des Weiteren hat sich Disney damit verpflichtet, mindestens 120 Bahamaner für den Bau und anschliessend 150 für den Betrieb des Hafens einzustellen. Die Einheimischen werden zudem Zugang zum Privathafen erhalten. Nicht zuletzt verplfichtet sich Disney für den Landkauf dazu, ihre Anlandungen in Nassau und Freeport um 30-40 Prozent gegenüber den Zahlen von 2018 zu erhöhen.

Royal Caribbean eröffnet weltweit Inseln

Früher gab es den Spruch, dass die Sonne nie über dem British Empire untergehe – weil Grossbritannien überall auf der Welt Land besass. Dasselbe kann man demnächst wohl von Royal Caribbean Cruise Line behaupten: Nicht weniger als fünf Privatinseln werden in den kommenden drei Jahren eröffnet, und das rund um den Erdball verstreut.

Den Anfang macht im Mai 2019 «Coco Cay» in den Bahamas. Darauf werden zwei Privatinseln in Asien (für den chinesischen Markt), eine vor der Küste Australiens sowie eine weitere in der Karibik folgen. Eine Übersicht über sämtliche existierenden bzw. geplanten Privatinseln der Reedereien gibt es übrigens unter diesem Link.

Zehn Schiffe von Royal Caribbean werden CocoCay bereits in diesem Jahr in ihre Routen aufnehmen. Ab 2020 können die Schiffe länger bleiben und ab 2021 gar über Nacht ankern. Royal Caribbean baut nämlich nicht nur einen Hafen, welcher zwei Schiffe – eines davon in der gigantischen Oasis-Klasse – empfangen kann, sondern auch Hotelinfrastruktur auf der Insel. Künftig sollen Passagiere mit einem Schiff auf Coco Cay ankommen können, dort übernachten und zu einem späteren Zeitpunkt mit einem anderen Schiff weiterfahren können.

Anbei noch ein Video dazu, was Passagiere auf Coco Cay erwarten dürfen.

(JCR)