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Oceania Cruises will sich als Benchmark für anspruchsvolle Reisende etablieren - das ist eine der Aufgaben von Maik Schlüter. Bild: JCR

Oceania Cruises: «Wir wachsen in der Schweiz extrem stark»

Jean-Claude Raemy

Maik Schlüter, Business Development Director D/A/CH der Reederei Oceania Cruises, spricht mit Travelnews über sein Geschäft und seine Erwartungen an die Reisebüros.

Oceania Cruises ist eine Premium-Kreuzfahrtlinie mit Sitz in Miami, welche zur Norwegian Cruise Line Holding gehört. Die Reederei gehört zwar nicht zu den bekanntesten Kreuzfahrt-Marken in der Schweiz, und doch ist die Entwicklung hierzulande beachtlich, wie Maik A. Schlüter (Business Development Director D/A/CH von Oceania Cruises) im Gespräch mit Travelnews unterstreicht: «Wir wachsen in der Schweiz extrem stark.»

Grund dafür ist natürlich einerseits das Produkt selber. Oceania Cruises verfügt aktuell über sechs Schiffe im Premium-Segment; weitere zwei sind bei Finacntieri bestellt und werden 2022 und 2025 ausgeliefert. Alle Schiffe segeln unter Flagge der Marschall-Inseln und sind nach heutigem Standard mittelgross, also mit Platz für «nur» rund 825 Passagiere in der R-Klasse bzw. 1250 Passagiere in der Oceania-Klasse. «Das genussvolle Reisen ohne Masse und dafür mit einmaligen Erlebnissen steht bei uns im Mittelpunkt», so Schlüter, welcher auch versichert, dass Oceania die Kreuzfahrtreederei «mit der feinsten Küche auf See» sei - was er kurzerhand von am Stand präsenten Kreuzfahrtprofis, welche schon mit Oceania gereist sind, mittels Handyfoto der Feinschmecker-Menüs bekräftigen lässt.

Für die versprochenen «einmaligen Erlebnisse» sorgt auch, dass die Schiffe von Oceania aussergewöhnliche Routings anbieten und Orte erreichen, die von grösseren Kreuzfahrtschiffen in der Regel nicht befahren werden. Als Beispiel nennt er Bordeaux: Die Schiffe von Oceania fahren bis in den UNESCO-geschützten Stadtkern hinein, während die meisten Reedereien an der Mündung der Gironde stoppen und die Passagiere auf dem Landweg nach Bordeaux weiter befördern müssen - das sind dann über 50 Kilometer Distanz.

«Der Kunde nimmt sich Zeit fürs Reisebüro»

Nebst dem Produkt allein ist aber auch der Vertrieb wichtig. Im Kreuzfahrtgeschäft ist der stationäre Vertrieb weiterhin sehr wichtig, natürlich auch bei Oceania Cruises. Da wünscht sich Schlüter manchmal noch etwas mehr Hingabe vom Reisebürokanal: «Ich glaube, im Schweizer Markt hat es noch sehr viel Potenzial; man muss insbesondere neue Cruise-Gäste gewinnen können. Da ist es wichtig, die verschiedenen Cruise-Produkte gut zu kennen. Schliesslich ist es ja so, dass heute der Kunde sich Zeit für das Reisebüro nimmt. Da muss man seine Wünsche unbedingt befriedigen können. Das heisst somit auch, dass man die Produkte unbedingt gut kennen sollte, schliesslich kommen viele Kunden auch bereits mit guter Kenntnis des Produkts herein.»

Für welche Zielgruppe ist Oceania denn geeignet? Laut Schlüter sind die meisten Kunden über 50, gut gebildet und mit höherem Einkommen. Preislich situiert sich Oceania im höheren Mittelfeld, «höher als TUI Cruises, tiefer als Regent», so Schlüter. Bei Oceania gehe es um Erlebnisse und Komfort, nicht um Cruise-Rambazamba. Also eigentlich ein Produkt, welches für viele Schweizer ideal zu sein scheint. Obwohl die D/A/CH-Region hinter Grossbritannien bereits der zweitwichtigste Quellmarkt für Oceania Cruises sei, gebe es aber, wie bereits erwähnt, noch viel Potenzial, gerade in der Schweiz. Dafür sei man auch an der FESPO vertreten, wo das Interesse der Besucher laut Schlüter sehr gross gewesen sei.