Cruise

Die Costa Smeralda ist das grösste Kreuzfahrtschiff, welches in diesem Jahr ausgeliefert wird - dicht gefolgt von der MSC Grandiosa des ewigen Rivalen MSC Cruises. Bild: Costa Crociere

2019 wird ein Jahr der Cruise-Rekorde

Insgesamt ist in diesem Jahr die Auslieferung von 24 neuen Kreuzfahrtschiffen geplant - so viele wie noch nie. Die Palette reicht von Megalinern bis zu kleinen Expeditionsschiffen.

Das bisherige Rekordjahr im Hinblick auf die Anzahl innerhalb eines Jahres ausgelieferten Kreuzfahrtschiffe liegt schon ein Weilchen zurück: 2001 wurden total 17 Schiffe ausgeliefert, mit einer totalen Kapazität von 25'052 «Berths» (damit sind in der Cruise-Industrie grundsätzlich Betten gemeint, wobei dabei von Zweierbelegung ausgegangen wird; die maximale Anzahl Passagiere Passagiere kann also höher liegen, wenn sämtliche Schlafmöglichkeiten genutzt werden). Im vergangenen Jahr wurden zwar nur 16 Schiffe ausgeliefert, doch war die Kapazität mit 34'352 «Berths» schon deutlich höher und auf neuem Rekordniveau (der vorherige Rekord waren 28'076 «Berths» im Jahr 2010), was ein Hinweis auf die wachsende durchschnittliche Grösse der Kreuzfahrtschiffe ist. In diesem Jahr nun werden beide Rekorde pulverisiert: 2019 werden 24 Ozean-Liner ausgeliefert, welche 42'488 «Berths» auf den Markt spülen werden, wie das Portal «Cruise Industry News» berichtet.

Die Gesamtkosten für die 2019 zur Auslieferung bereiten Schiffe belaufen sich auf knapp unter 10 Milliarden Dollar; die durchschnittliche Passagierkapazität wird 1770 Personen betragen und die durchschnittliche Schiffsgrösse bei 67'694 Tonnen liegen. Allerdings sind dies eben Durchschnittswerte; in der Realität variieren die Grössenunterschiede bei den auszuliefernden Schiffen markant.

Das grösste Schiff, welches 2019 neu in Dienst gestellt wird, ist die Costa Smeralda, welche bis zu 6600 Gäste empfangen kann und vor allem aufgrund ihres LNG-Antriebs für Gesprächsstoff sorgt. Das Schiff wird in der Meyer Werft in Turku (Finnland) gebaut und wird im Herbst mit Kreuzfahrten im westlichen Mittelmeer loslegen. Daneben wird Costa bereits im März die Costa Venezia (5260 «Berths») in Empfang nehmen; diese ist für den chinesischen Quellmarkt bestimmt.

Auf Rang 2 folgt die neue MSC Grandiosa, welche in 2440 Kabinen bis zu 6300 Passagiere mitnehmen kann. Das Schiff der Meraviglia-Plus-Klasse wird ab November 2019 auf Mittelmeer-Routen ab/bis Genua verkehren. Auch MSC Cruises wird in diesem Jahr noch ein zweites Schiff in Empfang nehmen: Im März stösst die MSC Bellissima (4600 Berths) zur Flotte, das zweite Schiff der Meraviglia-Klasse.

Weitere neue Meeresriesen werden etwa die Norwegian Encore sein, welche Platz für 4200 Gäste bietet und gegen Ende Jahr in Miami in Dienst gestellt wird, die Spectrum of the Seas von Royal Caribbean Cruise Line mit 4180 «Berths», welche im April ausgeliefert wird, die Sky Princess von Princess Cruises (3400 «Berths») sowie die Carnival Panorama (4008 Passagiere), welche an der US-Westküste stationiert sein wird und von dort aus in Kalifornien und an der mexikanischen Riviera unterwegs sein wird.

Die Hälfte der Neubauten sind Expeditionsschiffe

Interessant ist, dass genau die Hälfte der 2019 ausgelieferten Schiffe Neubauten im Segement der Expeditionsschifffahrt sein werden. Diese sind natürlich kleiner als die herkömmlichen Ozean-Liner, und doch sind insgesamt 14 der 24 Neubauten für weniger als 1000 Gäste konzipiert. Eine Rückkehr zu etwas beschaulicheren Cruise-Erlebnissen?

Das Expeditionsschiff, welches im Vorfeld seiner Auslieferung 2019 am meisten von sich reden macht, ist zweifelsohne die «Roald Amundsen» von Hurtigruten. Das Schiff mit Platz für 530 Gäste wird das weltweit erste Kreuzfahrtschiff mit Hybrid-Antrieb sein. Ebenfalls spannend wird das neue Schiff von Saga Cruises sein, die Spirit of Discovery, welche nur 540 Kabinen bietet, wovon 100 speziell für Solo-Reisende konzipiert wird, womit die Maximalkapazität bei 999 Gästen liegt.

Auf die Werften bezogen geht Fincantieri als Jahressieger 2019 hervor: von der italienischen Werft werden vier Schiffe ausgeliefert, dazu weitere fünf von deren norwegischen Tochter Vard. Die Meyer Werft in Papenburg wird drei Schiffe ausliefern und ihre Tochtergesellschaft in Turku weitere zwei Schiffe.

(JCR)