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Die Stadt Dubrovnik geht diesen Schritt nach jahrelangen Diskussionen und inzwischen auch auf Druck der Unesco, die mit dem Entzug des Status «Weltkulturerbe» gedroht hatte. Bild: Fotolia

Dubrovnik zieht bei Kreuzfahrtschiffen jetzt die Reissleine

Seit Langem wird die UNESCO-geschützte Altstadt von Dubrovnik von Kreuzfahrt-Touristen überrannt. Nun beschränkt die Adriastadt die Zahl der Kreuzfahrtschiffe auf zwei und die Zahl der Passagiere auf maximal 5000 pro Tag.

Dubrovnik hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der beliebtesten Kreuzfahrt-Spots im Mittelmeer entwickelt. Die seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Altstadt der kroatischen Hafenstadt verzeichnete 2017 beispielsweise 538 Ankünfte von Kreuzfahrtschiffen, die über 742‘000 Passagiere mit sich brachten. Um den Heerscharen an Kreuzfahrt-Touristen Herr zu werden und die Stadt wieder attraktiver und lebenswerter zu machen, hat Stadtoberhaupt Mato Frankovic nun ein Notmassnahme angekündigt: Von 2019 an sollen nur noch maximal zwei Kreuzfahrtschiffe pro Tag die kroatische Stadt anlaufen und maximal 5000 Passagiere mit sich bringen.

Die Stadtverwaltung war alarmiert, weil die selbsternannte «Perle der Adria» mit ihren markanten mittelalterlichen Mauern an ihrem eigenen touristischen Erfolg zu ersticken drohte. Die UNESCO hatte bereits gedroht, der Stadt den Titel «Weltkulturerbe» zu entziehen. Denn Wissenschaftler hatten ausgerechnet, dass die schmalen Gassen von Dubrovnik nur bis zu 8000 Touristen pro Tag verkraften können. Zu Spitzentagen lagen in der Bucht bis zu zehn Kreuzfahrtschiffe und spülten bis zu 10‘000 Passagiere an Land. Damit ist 2019 nun endgültig Schluss.

Nicht nur Kreuzfahrten sind ein Problem

Bereits für 2018 hatte sich die Stadt an der Adria mit den Kreuzfahrt-Reedereien darauf verständigt, die Ankunftszeiten der Kreuzfahrtschiffe zu entzerren, sodass nicht mehrere Schiffe zeitgleich in den Hafen einlaufen. Nun also geht die Stadt diesen Weg konsequent weiter und begrenzt nun auch die Zahl der Kreuzfahrt-Touristen an Land. Noch ungelöst ist jedoch das sommerliche Chaos im Strassenverkehr. Weil Parkplätze rar sind, umkreisen regelmässig Hunderte Reisebusse den Stadtkern und Tausende private Autos suchen gleichzeitig Parkplätze. Um dieses Problem zu lösen, will die Stadt nun ein neues, grosses Parkhaus bauen.

(YEB)