Business Travel

Geschäfts- und Normalreisende müssen sich im kommenden Jahr zum Teil auf deutliche Preissteigerungen einstellen. Bild: Fotolia

Die Geschäftsreise 2019 wird teurer

Die Preise für Flüge und Hotels, aber auch für Bahn, Bus und Taxi steigen 2019 an. Dies prognostiziert der neue Global Travel Forecast von CWT und GBTA.

Im kommenden Jahr ist infolge des erwarteten Weltwirtschaftsaufschwungs und den steigenden Ölpreisen mit einem starken Preisanstieg der Reisekosten zu rechnen. Diese Prognose geht aus dem Global Travel Forecast hervor, der Geschäftsreiseanbieter Carlson Wagonlit Travel (CWT) und die Global Business Travel Association (GBTA) zum fünften Mal herausgegeben haben. Der 2019 Global Travel Forecast zeigt, dass die weltweiten Hotelpreise im kommenden Jahr voraussichtlich um 3,7% höher liegen werden, Flugpreise um 2,6%, Bahn, Bus und Taxi um 0,6%

«Es wird erwartet, dass die Preise in vielen Märkten auf der Welt steigen werden, auch wenn die Inflation gedämpft bleibt», erklärt Kurt Ekert, Präsident und Chief Executive Officer von Carlson Wagonlit Travel, «die Zukunft des Geschäftsreiseverkehrs kann als beschleunigte Personalisierung bezeichnet werden. Mobile Technologien, künstliche Intelligenz und der Einsatz von «Chatbots» und prognostischen Daten spielen dabei eine wichtige Rolle.»

Flug-Prognose

Der Flugsektor wird durch die Einführung von Ultra-Langstreckenflügen, der Tendenz der Airlines hin zu neuen Vertriebsmodellen und einem wachsenden Wettbewerb durch Billigfluggesellschaften, die inzwischen auch auf den Markt von Interkontinentalflügen drängen, geprägt sein. Aufgrund des steigenden Ölpreises, einer Wettbewerbsverschärfung durch einen Mangel an Piloten, möglichen Handelskriegen und einer Zunahme der Preissegmentierung ist letztlich mit höheren Flugpreisen zu rechnen.

Für die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) erwartet der 2019 Global Travel Forecast ein wachsendes Fluggeschäft mit Preisen, die in Westeuropa um 4,8%, in Osteuropa, Nahost und Afrika zwischen 2% bis 2,3% steigen. In Nordamerika ist laut der Prognose nur ein leichter Preisanstieg von 1,8% zu erwarten. Die Preise für Flüge in Lateinamerika werden voraussichtlich um 2% im kommenden Jahr fallen. In der Region Asien-Pazifik sagt der Forecast einen Preisanstieg von 3,2% voraus. Das einzige Land in der Region, bei dem die Preise fallen werden, ist Japan mit minus 3,9%, weil das Land seine Kapazitäten für die Olympischen Spiele 2020 bereits ausgeweitet hat.

Auch eine Nacht im Hotel kostet mehr

Die Prognosen für Hotelpreise stehen in direktem Zusammenhang mit dem Zuwachs im Flugsektor, der für eine grössere Nachfrage nach Hotelzimmern sorgt. Hotels setzen auf den Einsatz neuer Technologien, um ihren Gästen ein personalisiertes Reiseerlebnis bieten zu können. Die Hotellandschaft wird sich zudem durch weitere Zusammenschlüsse verändern, da hochpreisige Hotels mit Hotels der mittleren Preisklasse um jüngere Reisende konkurrieren müssen, die vermehrt auf Boutique-Hotels setzen.

In Westeuropa werden die Hotelpreise 2019 wahrscheinlich steigen – um 5,6 Prozent. Die Preise in Osteuropa, Nahost und Afrika fallen hingegen voraussichtlich um bis zu zwei Prozent. Die Hotelpreise in Nordamerika werden laut der Prognose ebenfalls steigen – 5% in Kanada und 2,7% in den USA. Die Region Asien-Pazifik wird eine Preissteigerung von 5,1% verzeichnen. In Lateinamerika hingegen sagt die Prognose fallende Preise von 1,3% voraus.

Bus, Bahn, Mietwagen und Taxi

Laut des Forecast muss im kommenden Jahr nur in Nordamerika mit leicht erhöhten Preisen für Transportmittel wie Bus, Bahn und Taxi gerechnet werden (+0,6%). In allen anderen Regionen werden die Preise stabil bleiben. Allerdings könnten die Mietwagenunternehmen insbesondere im vierten Quartal 2019 ihre Preise anheben. Die Reisenden werden vermehrt auf Apps für private Fahrdienste setzen, während das Interesse an Highspeed-Zügen aufgrund von hohen Kosten in Verbindung mit dem geringen Ausbau der benötigten Technik sinken wird. Im Mietwagenbereich setzen neue Technologien Trends, wie beispielsweise der Einsatz von vernetzten Autos.

 Die Prognose sagt stabile Preise für die Region EMEA voraus. Während die Preise in der Gesamtregion Nordamerika nur leicht verändern (+0,6%), sollen sie in Kanada um 3,6% steigen. Auch in der Region Asien-Pazifik bleibt die Preisentwicklung bei den Beförderungsmitteln auf Strasse und Schiene stabil. Mit einer stabilen Preisentwicklung ist auch in Lateinamerika zu rechnen, auch wenn Argentinien (-9,7%) und Brasilien (-5,4%) fallende Preise verzeichnen werden.

(YEB)