Business Travel

Andy Stehrenberger (Geschäftsleiter Airplus Schweiz, links) und Patrick W. Diemer (CEO Airplus International) haben in Zürich die aktuellen Geschäftsreise-Trends aufgezeigt. Bild: TN

Businesstrips werden frühzeitiger gebucht

Die aktuelle Airplus-Studie greift die jüngsten Trends bei Geschäftsreisen auf. 2017 hat sich für Airplus als erfolgreiches Jahr erwiesen.

Auf den letzten Drücker im Taxi mit 130 km/h raus zum Flughafen, gleichzeitig bucht die Sekretärin mit der Firmenkreditkarte den Business-Class-Flug und in letzter Minute rein ins Flugzeug nach London oder New York zum Krisenmeeting am Hauptsitz. So etwa muss die Geschäftsreisewelt aussehen.

Doch der Eindruck täuscht. Geschäftsreisende buchen ihre Flugtickets wieder früher, wie die jährliche Geschäftsreisestudie von Airplus zeigt. Lag die Vorausbuchungsfrist 2016 noch bei 23,4 Tagen, betrug sie im letzten Jahr 24,5 Tage – Frauen buchten 27,4 und Männer 23,5 Tage im Voraus.

Was bewegt Geschäftsreisende, früher zu buchen – in einer Zeit, in der die Geschäftswelt doch vermeintlich immer schneller dreht?

Dazu sagt Andy Stehrenberger, Geschäftsleiter von Airplus in der Schweiz: «Auf Wunsch des Arbeitgebers werden Geschäftsreisen frühzeitiger gebucht. Viele Firmen halten in ihren Reiserichtlinien fest, dass die Mitarbeitenden so früh wie möglich buchen sollen.» Dies basiere auf Erfahrungen und auf Studien, die zeigen, dass bei frühzeitiger Buchung günstigere Tarife verfügbar sind. «Viele Firmen haben diesen Trend aufgegriffen, einige honorieren ihre Mitarbeiter sogar, wenn sie ihre Geschäftsreisen frühzeitig und damit günstiger buchen.»

Billigflieger verlieren an Bedeutung

Eine weitere überraschende Erkenntnis aus der Airplus-Studie ist, dass der Buchungsanteil bei Low-Cost-Airlines in der Schweiz rückläufig ist. Trotz Kostendruck der Unternehmen haben die Low-Cost-Carrier an Bedeutung eingebüsst. Während 2016 beinahe jeder zehnte Flug (9,9%) bei einer Billigairline gebucht wurde, waren es 2017 noch 9,1%. Der Low-Cost-Anteil befindet sich damit wieder auf dem Niveau von 2015.  Mit ein Grund: Netzwerk-Carrier bieten vermehrt Ohne-Gepäck-Tiefpreise an und konkurrenzieren damit die Low-Cost-Airlines.

Die durchschnittlichen Ausgaben für Flüge in der Economy Class erhöhten sich 2017 nur leicht um 0,8% während die für Flüge in der Premium Economy und der Business Class im Vorjahresvergleich weniger ausgegeben wurde (-8,4% bzw. -1,4%). Deutlich mehr ausgegeben wurde für die First Class: 6797 Franken gegenüber 4849 Franken in 2016 (+40,2%), was insbesondere mit dem ausgebauten Suiten-Angebot bei einigen Airlines zu tun hat.

Weniger Ausgaben für Zug, Mietwagen und Hotel

Zwar hat der Zug bei den Geschäftsreisenden an Beliebtheit zugenommen – es wurden 2017 2,3% mehr Bahntickets über Airplus abgerechnet als noch 2016 –, doch im Schnitt wurden weniger pro Ticket ausgegeben (141 Franken statt 149 Franken; -5,3%). Die durchschnittlichen Ausgaben für Mietwagen (236 Franken) und Hotelübernachtungen (446 Franken) waren zwar ebenfalls rückläufig, wenn auch nur gering mit -0,8% bzw. -0,4%.

2017 führten die meisten Europa-Reisen die Schweizer Geschäftsreisenden nach Deutschland, gefolgt von Grossbritannien, Frankreich, Spanien und Österreich. Seit Jahren unverändert präsentiert sich die Städterangliste: London vor Düsseldorf, Wien und Berlin.

Die USA, China, Russland, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate die am meisten besuchten Länder im Fernbereich. Im Städte-Ranking sind nach wie vor New York und Schanghai die beliebtesten Business-Travel-Destinationen. Neu löste Dubai die russische Haupstadt vom dritten Rang ab, Singapur belegt auch dieses Jahr Platz vier. Die meisten Reisen (41,4%) dauern zwei bis drei Tage und 31,7% der Trips dauern vier bis sieben Tage. Immerhin 4,8% der Business-Trips erstrecken sich über einen Zeitraum von 15 Tagen und mehr.

Zurückhaltende Prognose im Schweizer Markt

Gemäss der International Travel Management Study befürchtete 2016 noch jeder fünfte Travel Manager, dass die Geschäftsreisebranche vor einem erneuten Abschwung stünde. In der aktuellsten Auflage der Umfrage sind die Pessimisten mit einem Anteil von lediglich 8% nur noch eine verschwindende Minorität. Es dominieren stattdessen die positiven Geister. 35% der weltweit 870 befragten Reisemanager gehen auch für 2018 von einer weiteren Zunahme der Business Trips in ihrem jeweiligen Unternehmen aus.

Der Anteil der Schweizer Unternehmen, die für 2018 von einem Rückgang der Geschäftsreisetätigkeit in den eigenen Reihen ausgehen, ist gegenüber dem Vorjahr (8%) gestiegen und liegt heuer bei 13%.

Die Prognosen der Schweizer Geschäftsreisenden heben sich gegenüber jenen ihrer Travel Manager in Sachen Optimismus deutlich ab. So ist der Anteil der Schweizer Business Travellers, welche die aktuelle Wirtschaftslage hinsichtlich ihrer Reisetätigkeit und -häufigkeit als «positiv begünstigend» einschätzt, von 22% im letzten Jahr auf aktuell immerhin 30% gestiegen. Lediglich 10% der Travel Manager (2017: 5%) erachten die wirtschaftliche Ausgangslage als förderlich für die Reisetätigkeit.

Gute Performance 2017

Auf internationaler Ebene lieferte Airplus ein gutes 2017 ab. So stieg das Issuing-Volume auf 15,3 Milliarden Euro, ein Plus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Umsatz stieg im abgelaufenen Jahr. In 2017 erzielte AirPlus einen Umsatzerlös von 313 Millionen Euro und erreichte damit ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Ein klarer Wachstumstreiber im abgelaufenen Geschäftsjahr war die erfolgreiche Integration der im Mai 2017 akquirierten BCC Corporate, einem in Belgien ansässigen Herausgeber von Visa- und Mastercard®-Firmenkarten. «Wir haben 2017 eine starke Performance gezeigt. Mit unseren starken Kernprodukten und der Übernahme von BCC Corporate im letzten Jahr konnten wir ein signifikantes Volumenwachstum erreichen», sagt Patrick W. Diemer, Vorsitzender der Geschäftsführung bei AirPlus International. «Das zeigt, dass unsere Wachstumsstrategie aufgeht.»

Neben dem Company Account mit einem Plus von 6 Prozent und der Corporate Card mit einem Zuwachs von 20 Prozent zeigte auch die virtuelle Kreditkartenlösung AirPlus A.I.D.A. Virtual Cards erneut ein starkes Umsatzplus. So stieg der Umsatzerlös der virtuellen Kreditkarten 2017 im Vergleich zum Vorjahr um ganze 29 Prozent.

Zugleich realisiert AirPlus mit der Umstellung der heutigen IT-Landschaft bis Ende 2019 die bisher grösste Transformation der Firmengeschichte. Die modernisierte IT-Struktur legt die Grundlage für die weitere Produkt- und Serviceentwicklung des Unternehmens. Mit der Umstrukturierung wird AirPlus International eine European Corporate Card Solution einführen und Kunden damit eine ganzheitliche Bezahllösung für insgesamt 19 europäische Märkte anbieten können.

Die bisher in Deutschland, Grossbritannien und Belgien im Einsatz stehende Corporate Card will Airplus auch in weiteren Ländern lancieren, darunter die Schweiz. Bisher war in der Schweiz die Airplus-Kreditkarte nur zusammen mit lokalen Partnern verfügbar.

Per 1. Oktober 2018 soll dies nun ändern. Zunächst, ab 2019 auch in 15 weiteren Ländern, darunter die Schweiz. Ab dann wird nur noch ein Vertragspartner nötig sein.

Airplus bietet Lösungen für das tägliche Management von Geschäftsreisen und offeriert für Firmenkunden eine Reihe von Produkten und Service-Leistungen: Von der Planung über die Bezahlung bis zur Auswertung von Geschäftsreiseausgaben.

(GWA)